Mirrianne Mahn: Issa

Mirrianne Mahn erzählt in ISSA sehr lebendig und authentisch die persönlichen Geschichten der weiblichen Vorfahren ihrer Ich-Erzählerin Issa.

Issa ist schwanger und auf dem Weg nach Kamerun, wo sie ihre Oma, ihre Uroma und all die anderen Angehörigen ihres dortigen Familienzweigs treffen soll. Sie hat sich von ihrem Leben in Frankfurt eine Auszeit genommen, um sich über sich, ihre aktuelle Situation und ihre Zukunft klar zu werden. Außerdem meint ihre Mutter, dass es nicht schaden könne, einige traditionelle Rituale mitzumachen, damit alle zufrieden sind und sie und ihr Kind stark, gesund und widerstandsfähig werden. In Kamerun angekommen, lernt sie mehr über ihre Kameruner Herkunftsfamilie, über die dortigen Gepflogenheiten und vor allen Dingen über die Kraft der Frauen.

„Issa“ von Mirrianne Mahn ist ein spannender Einblick in ein Land, über das die meisten von uns wahrscheinlich nicht viel wissen. Obwohl es mit unserer eigenen Geschichte durchaus etwas zu tun hat. Ende des 19. Jahrhunderts zunächst von den Deutschen und danach von den Franzosen und Engländern okkupiert, wurden Land und Leute gleich von mehreren Staaten „kolonisiert“ und ausgebeutet. So switcht Mirrianne Mahn immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit. Und erzählt die sehr persönlichen Geschichten der weiblichen Vorfahren ihrer Ich-Erzählerin. Dabei schafft sie es, immer sehr nahe bei ihren Figuren zu sein. Die Autorin selbst liest die Story wunderbar lebendig und authentisch. Sehr empfehlenswert!

Die Autorin und Sprecherin
Mirrianne Mahn ist 1989 in Buea/Kamerun geboren und wuchs in einem kleinen Dorf im Hunsrück auf. Mittlerweile lebt sie in Frankfurt, wo sie sich als Aktivistin und Theatermacherin gegen Diskriminierung und Rassismus engagiert. Sie ist Referentin für Diversitätsentwicklung und Antidiskriminierung und seit 2021 Stadtverordnete in Frankfurt am Main. Für ihr politisches Engagement wurde sie vom FOCUS Magazin zu einer der 100 Frauen des Jahres 2021 gewählt.