Samuel Benchetrit: Rimbaud und die Dinge des Herzens
RIMBAUD UND DIE DINGE DES HERZENS von Samuel Benchetrit ist eine sehr warmherzige Geschichte aus der Sicht des pfiffigen Charly, der in einem der Pariser Banlieues aufwächst.
Charly Traoré, dessen Familie aus Mali stammt, lebt mit seiner Mutter im „Rimbaud-Turm“, einem Hochhaus in den Betonsiedlungen der Pariser Banlieue. Nicht, dass alles dort schlecht wäre, aber zumindest seine Familie macht den üblichen Vorurteilen über die Vorstadt alle Ehre: Sein Vater hat die Familie schon kurz nach Charlys Geburt verlassen, sein älterer Bruder Henry ist ein Junkie, und als Charly eines Morgens zur Schule geht, laufen ihm auch noch drei Polizisten über den Weg, die seine Mutter mitnehmen. Da Charly nicht versteht, was da vor sich geht, lässt er die Schule sausen und macht sich auf, um seinen Bruder aufzutreiben. Auf dieser Suche begegnet es nicht nur Freunden und mehr oder weniger gut gesonnenen Bekannten, sondern auch seinem heimlichen Schwarm Mélanie. Außerdem macht er sich große Sorgen um seine Mutter, denn diese hatte beim morgendlichen Abschied einen Gesichtsausdruck, den er noch nie bei ihr gesehen hatte.
„Rimbaud und die Dinge des Herzens“ von Samuel Benchetrit ist eine sehr warmherzige Geschichte aus der Sicht des pfiffigen Charly, der in einem der üblen Pariser Vororte aufwächst. Aber statt einen reißerischen Roman über die dortigen Unruhen der letzten Jahre oder die oft schlechten Lebensbedingungen in den Wohnsilos vor den Toren einer der bekanntesten Kulturmetropolen der Welt zu schreiben, benutzt Benchetrit einen viel subtileren Weg, um auf die Zustände in den Siedlungen der Banlieue hinzuweisen. Aus der Sicht von Charly beschreibt er jenen Tag im Leben des Jungen, in dem sich alles für ihn ändert. Natürlich geht der Autor dabei auch auf die Umstände vieler illegal in Frankreich lebender Ausländer ein und beschreibt auch die oftmals verwahrlosten und vergessenen Bezirke rund um Paris. Aber er schildert ebenso authentisch die ganz normalen Freuden und alltäglichen Begebenheiten im Leben des jungen Charly. Und der macht sich so seine ganz eigenen Gedanken über das Leben, die Liebe und seinen großen Spaß am Aufsätze-Schreiben in der Schule. Mit dieser Story schafft es Samuel Benchetrit spielend, jedes Klischee geschickt zu umschiffen - nicht umsonst erhielt der Autor für „Le coeur en dehors“, so der französische Titel, 2009 den französischen „Prix Populiste“. Ein sehr menschlicher und unaufgeregt authentischer Roman aus dem Universum der französischen Banlieues.
SAMUEL BENCHETRIT, geboren 1973 in Champigny-sur-Marne, ist Schriftsteller, Regisseur, Schauspieler, Drehbuchautor. Er lebt mit Freundin und Tochter in Paris.
Rezension von Silke Schröder
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