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Sonntag, 06. Mai 2012

© Droemer Verlag
304 Seiten
Mai 2012
ISBN: 978-3426199152
Original: El país de las mujeres

Gioconda Belli: Die Republik der Frauen

Wäre die Welt eine bessere, wenn die Frauen an der Macht wären? Diesen Gedanken spielt die nicaraguanische Autorin Gioconda Belli in ihrem neuen Roman DIE REPUBLIK DER FRAUEN einmal durch.

In dem fiktiven lateinamerikanischen Land Faguas geschieht das Unglaubliche. Die Frauenpartei PIE (deutsch: Partei der erotischen Linken) erlangt mit ihrer charismatischen Vorsitzenden Viviana Samson die absolute Mehrheit und setzt einen einen ihrer Programmpunkte um: für ein halbes Jahr erhalten die Frauen die Macht im Land, auf jeder Ebene und an jeder Stelle des Staates. Natürlich gibt es sofort heftigste Kontroversen um die Durchsetzung der neuen Linie, bis schließlich bei einer Veranstaltung die Präsidentin selbst niedergeschossen wird. Im tiefen Koma läuft an Viviana ihr bisheriges Leben vorbei und gibt ihr Gelegenheit, über ihre Vergangenheit und ihren Weg bis an die Spitze des kleinen Landes nachzudenken. Wäre die Welt eine bessere, wenn die Frauen an der Macht wären?

Diesen Gedanken spielt die nicaraguanische Autorin Gioconda Belli in ihrem neuen Roman "Die Republik der Frauen" einmal durch. In ihrer Story startet sie das Experiment auf Zeit, indem sie die Posten der Verwaltung einschließlich Justiz und Polizei nur noch von Frauen besetzen lässt. Die entlassenen Männer sollen sich sechs Monate bei vollen Bezügen als Hausmänner bewähren. Für beide Seiten also echte Herausforderungen. In Rückblenden erzählt die Autorin zugleich die Vorgeschichte des Coups, und das ist hier vor allem die Geschichte von Viviana und ihren Mitstreiterinnen. Gioconda Belli sagt selbst, dass ihr fiktiver Staat Faguas nicht nur zufällig an ihr eigenes Heimatland Nicaragua erinnert. Nachdem dort die Sandinisten Ende der 70er Jahre die despotische Herrscherfamilie Somoza vertrieben hatten, galten sie als Hoffnungsschimmer im politisch und wirtschatflich zerrüttetenten Land, bis sie die Macht 1990 überraschend wieder abtreten mussten - damals übrigens zugunsten einer Frau. Mittlerweile herrschen in Nicaragua wieder Armut und Korruption. Ist damit Bellis Gedankenspiel bereits erledigt? Nein, denn mit viel Hintergrundwissen über die Frauenbewegung der letzten fünf Jahrzehnte legt sie dar, wie der heutige Feminismus aussieht und wo er sich von früheren Strömungen unterscheidet. Und auch wenn es mittlerweile viele Staaten gibt, die Frauen an ihrer Spitze haben, liest sich die “Die Republik der Frauen” fast wie eine Utopie oder als zu Ende gedachter Gedanke über eine “weibliche Zukunft”.

Gioconda Belli, geboren in Managua / Nicaragua, beteiligte sich ab 1970 am Widerstand der Sandinisten gegen die Diktatur in ihrem Land und ging 1975 ins Exil nach Mexico. Seit ihr 1988 mit "Bewohnte Frau" der internationale Durchbruch als Schriftstellerin gelang, hat sie mit zahlreichen Romanen, Gedichtbänden und ihrer Autobiographie ein millionenfach gelesenes Werk geschaffen. Heute lebt sie in Nicaragua und Los Angeles / USA.

Rezension von Silke Schröder

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