Iain McDowall: Reich und tot
2010,  Englische Krimis,  Thriller

Iain McDowall: Reich und tot

REICH UND TOT von Iain McDowall ist ein englischer Polizei-Thriller mit altmodisch-spröden Charme und leicht betulich knisternder Spannung.

In der Sommerhitze der fiktiven englischen Stadt Crowby erhitzen sich die Gemüter – soll doch der vorzeitig auf Bewährung entlassene Sexualverbrecher Robert Johnson in seine alte Heimat zurückkehren. Der Mann steht zwar unter ständiger Bewachung der Polizei und wohnt an einem anonymen Ort, doch die Opfer und deren Familien sind erzürnt und protestieren öffentlich in Presse, Rundfunk und auf der Straße. Und dies ist nicht der einzige Fall, mit dem sich die Ermittler Chief Inspector Frank Jacobson und Detective Sergeant Kerr herumschlagen müssen: In der Einfahrt einer Villa liegt die ermordete Frau eines reichen Geschäftsmannes. Das sieht einfach aus, denn am Abend vorher kam es nach Zeugenaussagen zu einem handfesten Streit zwischen den Eheleuten. Aber ist der angesehene Mann wirklich ein Mörder? Es gibt wieder viel zu ermitteln im kleinen Crowby.

„Reich und tot“ ist bereits der 5. Fall von Iain McDowall, in dem Chief Inspector Frank Jacobson und sein Kollege Sergeant Kerr. Die müssen in der fiktiven Kleinstadt bei Birmingham dem Verbrechen auf die Spur kommen. Neben einer klassischen Who-done-it-Story geht es diesmal um das Umgehen mit entlassenen Sexualstraftätern. Die in den Lebensraum ihrer Opfer zurückkehren und – vielleicht – als potenzielle Zeitbombe noch immer eine Bedrohung darstellen. Aber auch das Privatleben der beiden Ermittler spielt bei McDowall stets eine Rolle, und auch hier ist nicht alles in bester Ordnung. Kerr betrügt seine Ehefrau und Jacobsen muss seit kurzem wieder mit dem Singledasein klarkommen.

Der Krimi kommt über diese Details nur recht allmählich in Schwung. In epischer Breite werden die einzelnen Handlungsstränge vorgestellt und, von Cliffhangern getragen, parallel weiter erzählt. Vielleicht ist es ja gerade dieser etwas altmodisch-spröde Charme und die leicht betulich knisternde Spannung, die den Reiz von „Reich und tot“ ausmachen. Bei Fans des englisch-klassischen Kriminalromans sollte er jedenfalls wirken.

Iain McDowall stammt aus Kilmarnock in Schottland. Mittlerweile lebt er aber in den englischen Midlands. Bevor sich der Schotte ganz dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, arbeitete er als Universitäts-Dozent und Computer-Spezialist.

hallo-buch.de - Rezension und Buchtipps von Silke Schröder
hallo-buch.de

      

© DTV
352 Seiten
19. Juli 2010
ISBN: 978-3423212267
Original: Making a Killing

      

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