Rebecca Hunt: Mr. Chartwell
MR CHARTWELL ist trotz seiner düsteren Thematik ein unbeschwertes Buch, das durch herrlich skurrile Beobachtungen, jede Menge schwarzen Humor und Dialoge mit viel Witz und Verve überzeugt.
Im Juli 1964 zieht sich der 89-jährige Winston Churchill nach mehr als 60 Jahren aus dem politischen Leben zurück. Zur gleichen Zeit beschließt Esther Hammerhans, in ihrem Londoner Reihenhaus ein Zimmer zu vermieten - vielleicht, so ihre Hoffnung, bringt ein Untermieter ja etwas Abwechslung in ihren arg eintönigen Alltag. Doch nur ein einziger Bewerber meldet sich: Mr. Chartwell ist ein großer, schwarzer Hund, der jede Bedingung akzeptiert und sich partout nicht abwimmeln lässt. Nach einigem Zögern sagt Esther zu, gewöhnt sich aber nur schwer an ihren neuen, knochenfressenden und leicht riechenden Untermieter. Ob sich die beiden miteinander arrangieren können?
Eine eigentlich absurde Idee, dass sich ein Hund als Mieter bewirbt. Doch schnell wird klar, dass Mr. Chartwell die Verkörperung einer tiefen Depression ist. “Black Pat”, wie Esther ihren Untermieter nennt, verkörpert die physikalische Größe der depressiven Erkrankung. Der ehemalige Premierminister Winston Churchill litt sein sein Leben lang unter der Depression, die er selbst den “schwarzen Hund” nannte. Doch dass man den unliebsamen Gast auch wieder loswerden kann, das zeigt die 32-jährige Autorin Rebecca Hunt in ihrer kurzweiligen Geschichte. So ist “Mr. Chartwell” trotz seiner düsteren Thematik ein grundsätzlich unbeschwertes Buch, das durch herrlich skurrile Beobachtungen, jede Menge schwarzen Humor und Dialoge mit viel Witz und Verve überzeugt.
Rebecca Hunt wurde 1979 in Coventry geboren und hat am Central Saint Martin's College, einer bekannten Londoner Hochschule für Kunst und Design, Kunst studiert und mit Auszeichnung abgeschlossen. Rebecca Hunt ist Malerin und lebt in London. „Mr. Chartwell“ ist ihr erster Roman.
Rezension von Silke Schröder
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