Max Bentow: Das HexenmÀdchen
In DAS HEXENMĂDCHEN mit dem gesundheitlich angeschlagenen Kommissar Nils Trojan hat sich Max Bentow von einem MĂ€rchen inspirieren lassen.
Gelesen von Axel Milberg
Dieser Tod muss grausam gewesen sein – der Mann steckt kopfĂŒber in seinem heiĂen Herd. Kommissar Nils Trojan wird zum Tatort gerufen. Eigentlich sollte sich er sich zu Hause von seiner letzten Panikattacke erholen, doch die BrutalitĂ€t dieses Falls lĂ€sst ihm keine Wahl. Kurz darauf passiert ein zweiter Mord, der dem ersten in nichts nachsteht. Und dann wird auch noch ein kleines MĂ€dchen vermisst, das lauter wirres Zeug von einer Hexe erzĂ€hlt hatte. Kann ihr Verschwinden irgendwie mit den MordfĂ€llen zusammen hĂ€ngen? Nils ermittelt fieberhaft, obwohl bei ihm zur Zeit auch privat so einiges schief lĂ€uft: Seine Tochter, die erst kĂŒrzlich zu ihm gezogen ist, zieht wieder aus und seine Ex-Frau versucht, ihn und seine neue Freundin auseinander zu bringen. So hat der leicht gebeutelte Kommissar mehr als genug zu tun.
Das HexenmÀdchen
In seinem vierten Krimi âDas HexenmĂ€dchenâ mit dem gesundheitlich angeschlagenen Kommissar Nils Trojan hat sich Max Bentow von einem alten MĂ€rchen inspirieren lassen. Wie die Hexe in Grimms âHĂ€nsel und Gretelâ landen hier Menschen mit dem Kopf voran in ihrem eigenen Ofen und immer scheint es, als hĂ€tte eine Hexe ihre Hand im Spiel. Diese brutalen Morde gehen auch an dem sonst so toughen Kommissar nicht spurlos vorĂŒber – Bentow macht sich sichtlich Sorgen um seinen Helden, der ĂŒberdies kaum noch Zeit fĂŒr sein kompliziertes Privatleben hat. Das bekommen vor allem seine Tochter Emily, die eigentlich lieber ihm bei als bei seiner Ex leben will, und auch seine Freundin Jana, die Psychologin aus âDer Federmannâ zu spĂŒren.
Routiniert und dennoch spannungsreich fĂŒhrt uns der Autor durch eine Story, in der einige Ăberraschungen, aber, wie in jedem ordentlichen MĂ€rchen, am Ende auch ein paar gute Wendungen auf uns warten. Der Schauspieler Axel Millberg, den wir aus zahlreichen Hörspiel- und Filmproduktionen (Tatort, Hannah Arendt, The International, Lola rennt) kennen, liest die Story spannend und mit manchmal fast mĂ€rchenhafter Stimme.
Max Bentow, geboren 1966, studierte Schauspiel und war an verschiedenen BĂŒhnen als Dramatiker und Schauspieler tĂ€tig.
Axel Milberg war bis 1998 Mitglied des Ensembles der MĂŒnchner Kammerspiele. Seit Mitte der 90er war er in zahlreichen erfolgreichen Produktionen zu sehen. Z. B. in “Nach fĂŒnf im Urwald” (1995), “Jahrestage” (2000), “The International” (2009), “Ludwig II.” oder “Hannah Arendt” (2012). 2013 spielte er in den Verfilmungen der Romane “Feuchtgebiete” von Charlotte Roche und “Rubinrot” von Kerstin Gier.