Bernhard Jaumann: Steinland

Bernhard Jaumann: Steinland

Mit STEINLAND gelingt Bernhard Jaumann ein glaubwürdiger und trotz aller Missstände liebevoller Blick auf die noch junge Nation Namibias.

Auf der Farm ‘Steinland’ in Namibia wird ein deutschstämmiger Farmer brutal ermordet, sein Sohn entführt. Alles deutet auf einen nächtlichen Raubüberfall hin. In Katutura, einem Township in der Hauptstadt Windhoek, gelingt es Kommissarin Clemencia Garises, einen der Verdächtigen zu stellen. Der hat allerdings eine völlig andere Version der Ereignisse in jener Nacht parat und eine für Clemencia persönlich bestürzende dazu. Ihr eigener Bruder, der Kleinkriminelle Melvin, soll mit dabei gewesen sein und sogar selbst den Farmer erschossen haben. Die junge Kommissarin versucht, die Unschuld Melvins zu beweisen. Und gerät dabei immer tiefer in die heiße politische Auseinandersetzung um die namibische Landreform. Auch die alte eingesessenen deutschstämmigen Besitzer der ‘Steinland’-Farm sollen enteignet werden, um Platz für afrikanische Bauern zu machen. Doch steckt vielleicht noch mehr dahinter? Der deutsche Journalist Claus Tietge geht einer weiteren Spur nach, die ihn direkt in einen tiefen Sumpf aus Korruption und politischen Machtspielen führt.

Steinland

Wie schon in “Stunde des Schakals” beschreibt Benhard Jaumann auch in seinem zweiten eindrucksvollen Krimi “Steinland” die politische Situation im ehemaligen deutschen Südwest-Afrika. Dem jetzigen Namibia. Dabei zeichnet er ein Bild von einem immer noch zerrissenen Land. Indem die Kluft zwischen Arm und Reich auch Jahrzehnte nach der 1989 errungenen Unabhängigkeit von Südafrika immens ist. Und in dem neben dem immer noch latent vorhandenen weißen Rassismus auch ein Rassismus der Schwarzen existiert. Dazu beschreibt er eine umstrittene Landreform, die die weißen Farmer enteignen soll. Um das Land an ihre ursprünglichen Besitzer oder an landlose Bauern zurückzugeben. Eine Reform, wie sie schon in Simbabwe, dort aber wesentlich unbarmherziger durchgeführt wurde. Auch der Polizeialltag Namibias mit all seinen kleinen und großen Hindernissen, durch die sich die junge Kripobeamtin Clemencia als Hauptfigur kämpfen muss, wird überaus anschaulich dargestellt.

Die Bestechlichkeit der Behörden lässt Jaumann ebenso wenig unerwähnt wie die starken familiären Bindungen seiner jungen Heldin. Die in einem Township von Windhoek, der Hauptstadt Namibias lebt. So gelingt Berhard Jaumann mit seinem Krimi “Steinland” ein glaubwürdiger und trotz aller Missstände liebevoller Blick auf die noch junge Nation Namibias.

Bernhard Jaumann, geboren 1957 in Augsburg, Studium in München, hat u.a. in Bad Aibling Italienisch unterrichtet. Seit 1998 Veröffentlichung von Kriminalromanen, für „Saltimbocca“ 2003 ausgezeichnet mit dem Friedrich-Glauser-Krimipreis.

hallo-buch.de - Rezensionen und Buchtipps von Silke Schröder
hallo-buch.de

      

© Kindler Verlag
320 Seiten
März 2012
ISBN: 978-3463405704

      

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