Michaela Kastel: Verirrt

In VERIRRT erzählt Michaela Kastel von einer Frau, die sich aus alten und neuen Ängsten befreit, um ihren eigenen Weg zu finden.

Nachdem ihr Mann immer gewalttätiger wird, flieht Felizita mit ihrer 9-jährigen Tochter Vicki zu ihrer Mutter. Die wohnt einsam in einem alten Haus tief im Wald an einem See. Fee hat arge Bedenken, ob das lange gut geht, denn ihre Mutter Beatrix ist eine ziemlich eigenwillige Person, die mit Kräutern, Heilsaben und Tees handelt und ihr als Kind immer Gruselgeschichten über Kinderleichen im See und schreckliche Monster im Wald erzählt hat. Zunächst scheinen ihre Sorgen unbegründet, aber die Geheimnisse lauern im Verborgenen – und das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter wird allmählich immer angespannter. Vor allem aber: Was malt Beatrix in ihrem geheimen Atelier, das immer abgeschlossen ist und von niemandem betreten werden darf?

In ihrem Psychodrama “Verirrt” baut Michaela Kastel eine unheimliche Spannung auf. Im Mittelpunkt steht Felizitas “Fee”, die mit ihrer Tochter Vicky vor ihrem gewalttätigen Mann zu ihrer Mutter flüchtet. Unterteilt in die Kapitel “Sie”, “Er” und “Es”, stellt sich ganz langsam heraus, warum das Mutter-Tochter Verhältnis so bedrückend kompliziert ist und warum sich Fees Mutter so eigenartig verhält. Ganz allmählich lässt Michaela Kastel ihre Protagonistin hinter ein sehr gut gehütetes Geheimnis kommen. Dabei schafft sie es, eine unterschwellig-unheimliche Atmosphäre zu erschaffen und die brizzelige Spannung bis zum Schluss hoch zu halten. So beschreibt “Verirrt” von Michaela Kastel die Erlebnisse einer Frau, die sich aus alten und neuen Ängsten und Bedrohungen befreit, um ihren eigenen Weg zu finden.

Die Autorin
Michaela Kastel, geboren 1987, studierte an der Universität Wien und arbeitete viele Jahre im Buchhandel. Seit 2019 widmet sie sich ganz dem Schreiben. Ihre Romane wurden bereits mehrfach für Preise nominiert, außerdem erhielt sie den Viktor Crime Award als verheißungsvolle neue Stimme im Spannungs-Genre.