SeichĆ Matsumoto: Tokio Express
TOKIO EXPRESS von SeichĆ Matsumoto ist Krimi, der mit einem verzwickten Fall einen kritischen Blick auf die Nachkriegsjahre Japans wirft.
An einem kalten Wintermorgen findet ein Arbeiter ein junges, totes Paar am Strand von Hakata. Schnell stellt sich heraus, dass die beiden aus Tokio stammen. Die Polizei geht von einem gemeinsamen Selbstmord aus. Doch der Àltere Kommissar Jutaro Torigai sieht einige Unstimmigkeiten im angenommenen Ablauf der Ereignisse. Auch der junge Polizist Kiichi Mihara aus Tokio glaubt an eine andere Todesursache: Er vermutet einen Mord. Er beginnt, den Tathergang zu rekonstruieren und findet peu å peu Hinweise auf ein Verbrechen, das eine absolut raffinierte Planung voraussetzt.
Tokio Express
Erschienen ist âTokio Expressâ von dem Japaner SeichĆ Matsumoto schon 1958. Jetzt ist der raffinierte Krimi in einer neu ĂŒberarbeiteten Ăbersetzung herausgekommen. Ganz im Stil eines klassischen Ermittlungsfalles erzĂ€hlt, gibt uns âTokio Expressâ einen spannenden Einblick in das Japan der 1950er Jahre. Schon damals fuhren schnelle Express-ZĂŒge, die auf die Minute pĂŒnktlich waren â ein Umstand, auf dem die gesamte Krimihandlung mitsamt ihren Ermittlungen beruht. AnfĂ€nglich Ă€ndert SeichĆ Matsumoto seine ErzĂ€hlperspektive einige Male, bis er sich ganz auf die Sicht des Tokioter Kommissars Kiichi Mihara konzentriert. Dabei kritisiert er auch einige MissstĂ€nde in der damaligen japanischen Gesellschaft, wie etwa die Korruption bei den staatlichen Behörden. So ist âTokio Expressâ von SeichĆ Matsumoto ein immer noch frischer und aufregender Krimi, der mit einem verzwickten Fall einen kritischen Blick auf die Nachkriegsjahre Japans wirft.
Der Autor
SeichĆ Matsumoto, geboren 1909 in Kokura, dem heutigen KitakyĆ«shĆ«, gilt als einer der bedeutendsten Krimiautoren Japans. Er wuchs als Einzelkind in Ă€rmlichen VerhĂ€ltnissen auf und besuchte nur die Grundschule. Danach arbeitete er als Bote in einer Elektrofirma und ĂŒber zwanzig Jahre als Grafiker bei der ĂŒberregionalen Zeitung Asahi Shimbun. 1950 gelang ihm mit seinem zweiten Roman der Durchbruch, und er erlangte landesweit Bekanntheit. In rascher Folge erschienen seine Krimis. Matsumoto starb 1992 und genieĂt in Japan bis heute ungebrochene PopularitĂ€t: Er gilt als der japanische Simenon. Neben Krimis, in denen er gesellschaftlichen MissstĂ€nde als Ursache fĂŒr viele Verbrechen aufzeigte, schrieb er auch historische Romane und SachbĂŒcher.
Die Ăbersetzung
Kim Buccie, Edith Shimomura, Mirjam Madlung