
Oliver Wolf: Netzkiller
NETZKILLER von Oliver Wolf beschäftigt sich mit den sozialen Netzphänomenen wie Google Street View und Facebook.
Als Markus von seinem Kumpel eine Internet-Adresse bekommt, auf der man völlig unbehelligt die besten Spiele, Filme und Musiktracks herunterladen kann, wähnt er sich schon im Download-Paradies. Doch die brandheißen Links funktionieren nicht, und die Meldung, dass er jetzt an einem Spiel des Gamemasters teilnimmt, ist auch nicht gerade ein Trost. Zur gleichen Zeit verfestigt sich bei der Studentin Sarah der Verdacht, verfolgt zu werden. Irgendwann merkt sie, dass in ihrer Tasche ein fremder Zettel steckt, auf den nur ein Satz geschrieben ist: “Das Leben ist schön”. Und dann finden drei Drachenflieger bei der unsanften Landung auf einer Wiese eine halb verweste Leiche. Viele Puzzleteile, die nichts miteinander zu tun haben – oder, wenn doch: wie könnten sie zusammenpassen? Das fragen sich auch die beiden Polizisten André Bürkle und Antonia Ronda, die in Stuttgart und Umgebung ermitteln. Immer wieder taucht dabei der Name des “Gamemasters” auf. Wer ist der Unbekannte und welches sein perfides Spiel? Dann passiert der nächste Mord, und plötzlich haben die beiden eine Spur, mit der die Jagd auf den Täter beginnen kann.
Netzkiller
“Netzkiller” beschäftigt sich mit den sozialen Netzphänomenen wie Google Street View und Facebook. So schön es auch ist, dass die Welt immer vernetzter wird und Menschen immer leichter in Kontakt treten oder bleiben können, es birgt unweigerlich auch Gefahren. In seinem Krimi “Netzkiller” spinnt Oliver Wolf eine Geschichte, die sich um eben diese dunkle Seite der neuen Technologien dreht: um Internetkriminalität und die schwarzen Wölfe in den sozialen Netzwerken. Dabei baut er lange Passagen übers Paragliden ein – ein deutlicher Hinweis auf das offenbar liebste Hobby des Autors.
Doch die Geschichte entgleitet ihm darüber durchaus nicht. In kurzen Kapiteln schafft Wolf eine spannende Atmosphäre und switcht immer wieder gekonnt zwischen seinen einzelnen Puzzleteilen hin und her. Etwas ungewöhnlich ist seine Erzählperspektive, denn sein Ich-Erzähler bekleidet eine zwar entscheidende, aber doch untergeordnete Nebenrolle. Insgesamt merkt man, dass der Autor viel Ahnung vom sozialen Netzleben hat. Mit “Netzkiller” liefert er einen soliden, handwerklich gut gemachten Internet-Krimi aus dem Schwäbischen – ganz analog auf Papier.
Oliver Wolf wurde 1978 in Stuttgart geboren und wohnt seitdem in einem Teilort der Schillerstadt Marbach. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft arbeitete er einige Jahre in verschiedenen Führungsfunktionen einer großen Krankenversicherung. 2008 wechselte er in den Bereich Vertriebsconsulting.
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