Mechtild Borrmann: Der Geiger
2016,  Deutsche Thriller,  Historische Bücher,  Thriller

Mechtild Borrmann: Der Geiger

Mit DER GEIGER gelingt Mechthild Borrmann ein fesselnder Krimi mit geschichtlichen Infos aus der Sowjetunion kurz nach dem 2. Weltkrieg.

Alexander “Sascha” Grenko, der sich in seiner Jugend ein längeres Strafregister zugelegt hat, ist solide geworden. Er arbeitet schon seit mehreren Jahren als Computerspezi bei einem Kölner Sicherheitsdienst als er einen Anruf seiner Schwester bekommt. Nach dem Tod ihrer Eltern waren die beiden Aussiedlerkinder getrennt worden. Viktoria wurde adoptiert, während Sascha den Heimalltag und viele schräge Mitinsassen kennenlernte. Jetzt bittet sie ihren Bruder um Hilfe. Doch bevor die beiden länger miteinander sprechen können, wird Viktoria ermordet. Auf Umwegen gelangt Sascha an den Schlüssel zu einem Schließfach, in dem seine Schwester einige Dokumente hinterlegt hat. Sie belegen, dass ihre Familie einmal im Besitz einer echten Stradivari-Geige gewesen ist.
Und tatsächlich: Saschas Großvater Ilja war damals ein bekannter russischer Geiger, bis er 1948 spurlos verschwand. Offiziell hieß es bei den Behörden der damaligen Sowjetunion, dass er sich ins Ausland abgesetzt habe. Doch alle Nachforschungen der Familie endeten stets im Sicherheitsministerium. Und wie sein Besitzer, so blieb auch die kostbare Geige seit damals verschwunden. Mit Unterstützung seines Chefs reist Sascha nach Moskau, um dem alten Familiengeheimnis und dem wertvollen Instrument auf die Spur zu kommen.

Deportationen in der Sowjetunion

Spannend und raffiniert eingefädelt, erzählt uns Mechthild Borrmann eine erschütternde Geschichte, die von den Grauen des sowjetischen Regimes in der Nachkriegszeit berichtet. Schon in ihrem Debütkrimi “Wer das Schweigen bricht” gelang ihr der Spagat zwischen einer spannenden Story und einer ambitionierten Handlung, die von Nazi-Deutschland bis in die Gegenwart führte. Mit “Der Geiger” gelingt ihr wieder ein subtil fesselnder Krimi mit vielen geschichtlichen Hintergrundinfos.
Dieses Mal beschäftigt sie sich mit den grausamen Deportationen nach dem Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion unter Stalin. Wie schon in den dreißiger Jahren wurden auch jetzt wieder viele Intellektuelle und “Bürgerliche” unter meist scheinheiligen Gründen in den Osten verbannt. Sie mussten dort unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und leben. Diesen geschichtlichen Background verbindet sie geschickt mit den Bedingungen im heutigen Russland. In diesem zählt “Druschba” (Freundschaft) noch immer viel. Und in dem sich immer wieder zeigt, wie pragmatisch die Machtverhältnisse zwischen Kriminellen und Offiziellen nur zu oft verteilt sind.

Die Autorin
Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin tätig. Mit „Wer das Schweigen bricht“ schrieb sie einen Bestseller, der mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde und wochenlang auf der KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. Für den “Geiger” wurde Mechtild Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen Publikumspreis “Grand Prix des Lectrices” der Zeitschrift “Elle” ausgezeichnet. 2015 wurde sie mit “Die andere Hälfte der Hoffnung” für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld. Weitere Romane von Mechtild Borrmann: Feldpost # Grenzgänger # Trümmerkind #

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Rezensionen und 
Buchtipps von Silke Schröder
hallo-buch.de

      

© Droemer Verlag
304 Seiten
August 2012
ISBN: 978-3426199251

      

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