Mechtild Borrmann: Feldpost

Mechtild Borrmann: Feldpost

FELDPOST von Mechtild Borrmann ist eine sehr berĂŒhrende Geschichte ĂŒber die Schicksale von Menschen, die dem Nationalsozialismus trotzten.

Kassel im Jahr 2000. Nach dem stressigen Kauf der letzten Weihnachtsgeschenke setzt sich die AnwĂ€ltin Cara Russo in ein CafĂ©, um sich mit einer kleinen Leckerei zu belohnen. Da stĂ¶ĂŸt eine Frau zu ihr, um sie in ein kurzes GesprĂ€ch zu verwickeln. Bevor sie das Lokal wieder verlĂ€sst, ĂŒbergibt sie Cara eine TĂŒte mit Unterlagen und bittet sie, sich diese einmal anzusehen. Cara ist ĂŒberrascht, aber bald auch neugierig, denn sie findet in der TĂŒte romantische alte Liebesbriefe aus Zeiten des Zweiten Weltkrieges, gerichtet an eine Adele Kuhn. Sie beginnt mit Nachforschungen: Wer war diese Adele und wer der Absender? Nach und nach wird das ergreifende Schicksal einer Kasseler Familie wĂ€hrend des Nationalsozialismuses sichtbar – und ein altes, gut behĂŒtetes Geheimnis.

Die dem Nationalsozialismismus trotzten

Mechtild Borrmann hat schon in ihren vorangegangenen BĂŒchern, wie “TrĂŒmmerkind”, “Der Geiger” oder “Die andere HĂ€lfte der Hoffnung” gezeigt, wie gut sie Zeitgeschichtliches in die Gegenwart retten und mit subtiler Spannung in einen echten Krimi verwandeln kann. Mit “Feldpost” gelingt es dies erneut. In ihrer emotionalen Story switcht sie stetig zwischen Vergangenheit und Jetztzeit sowie zwischen ihren verschiedenen Protagonist*Innen hin und her. Fast beilĂ€ufig zeigt sie, wie brutal das Nazi-Regime auf alles reagierte, was ihm nicht passte. Dabei greift sie Themen wie Hetero- oder HomosexualitĂ€t, Flucht oder Standhalten, Mut oder klamme Feigheit auf. Sehr spannend ist es, dass die Autorin die Ereignisse im hessischen Kassel spielen lĂ€sst, einer mittelgroßen, im Krieg fast vollstĂ€ndig zerstörten Stadt – hier waren große RĂŒstungsbetriebe wie die Fieseler Werke ansĂ€ssig, die Jagdbomber bauten und den Marschflugkörper V1 entwickelten. So ist “Feldpost” eine sehr berĂŒhrende Geschichte ĂŒber die Schicksale von Menschen, die dem Nationalsozialismus trotzten.

Die Autorin
Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und TheaterpĂ€dagogin und Gastronomin tĂ€tig. Mit „Wer das Schweigen bricht“ schrieb sie einen Bestseller, der mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde und wochenlang auf der KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. FĂŒr den “Geiger” wurde Mechtild Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen Publikumspreis “Grand Prix des Lectrices” der Zeitschrift “Elle” ausgezeichnet. 2015 wurde sie mit “Die andere HĂ€lfte der Hoffnung” fĂŒr den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld. Weitere Romane von Mechtild Borrmann: Feldpost # GrenzgĂ€nger # TrĂŒmmerkind #

Mechtild Borrmann: Feldpost
Mechtild Borrmann:
Feldpost

      

© Droemer Verlag
304 Seiten
2. November 2022
ISBN: 9783426281802

      

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