Mechtild Borrmann: TrĂŒmmerkind
TRĂMMERKIND von Mechtild Borrmann ist ein emotionale Krimi-ErzĂ€hlung in einem historischen Kontext aus den ersten Nachkriegsjahren.
Im Winter 1947 ist das Leben in Hamburg alles andere als einfach. So geht es auch Agnes Dietz mit ihrem beiden Kindern, dem zehnjĂ€hrigen Hanno und seiner jĂŒngeren Schwester Wiebke. Doch als sie in den TrĂŒmmern neben der nackten Leiche einer Frau einen kleinen durchgefrorenen Jungen finden, neben sie ihn einfach mit zu ihrer Unterkunft. Da es keine Verwandten mehr zu geben scheint, nimmt Agnes ihn als ihren Sohn an. Einige Jahre zuvor: In der Uckermark nördlich von Berlin mĂŒssen die Besitzer eines Landgutes erleben, was es heiĂt, nach einem verlorenen Krieg von der russischen Armee ĂŒberrollt zu werden. Und was soll Anna Meerbusch im Jahre 1992 davon halten, dass ihre Mutter Clara nie ĂŒber ihre Vergangenheit redet. Und auch nach dem Mauerfall keine AnsprĂŒche auf die ehemaligen FamilienbesitztĂŒmer im Osten erheben will?
Deutschland nach dem 2. Weltkrieg
Dass Mechtild Borrmann historische Fakten zu einem spannenden fiktiven (Kriminal)Roman verbinden kann, hat sie schon in âDer Geigerâ und âDie andere HĂ€lfte der Hoffnungâ bewiesen. Und auch in ihrem neuen Roman âTrĂŒmmerkindâ, der gleich auf drei unterschiedlichen Zeitebenen angesiedelt ist, kann sie mit dieser Kunst ĂŒberzeugen. Emotional ergreifend und gut erzĂ€hlt baut sie eine Story auf die drei ErzĂ€hlstrĂ€nge geschickt ineinander verwebt ist Und die sich dabei an historische AblĂ€ufe hĂ€lt. Und dabei immer wieder mit Ăberraschungen aufwartet. Der Roman spielt kurz nach dem Krieg im kriegszerstörten Hamburg. WĂ€hrend der letzten Kriegsmonate in der Uckermark und im Köln des Jahres 1992, kurz nach dem Mauerfall.
Die Autorin zeigt, wie viele Erinnerungen noch nicht erzĂ€hlt sind und fĂŒgt diese geschickt zu einem fiktiven Krimi zusammen, in dem es nicht in erster Linie um die AufklĂ€rung eines Verbrechens geht, sondern um die Ereignisse in einer schwierigen Zeit, in der die Deutschen nach Nazi-Euphorie und Kriegsalltag wieder zu sich selbst finden mussten. So ist âTrĂŒmmerkindâ eine emotionale ErzĂ€hlung in einem historischen Kontext, gespickt mit einer interessanten Krimi-Story.
Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und TheaterpĂ€dagogin und Gastronomin tĂ€tig. Mit âWer das Schweigen brichtâ schrieb sie einen Bestseller, der mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde und wochenlang auf der KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. FĂŒr den „Geiger“ wurde Mechtild Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen Publikumspreis „Grand Prix des Lectrices“ der Zeitschrift „Elle“ ausgezeichnet. 2015 wurde sie mit „Die andere HĂ€lfte der Hoffnung“ fĂŒr den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld. Weitere Romane von Mechtild Borrmann: Feldpost # GrenzgĂ€nger # TrĂŒmmerkind #