
Rie Qudan: Tokyo Sympathy Tower
TOKYO SYMPATHY TOWER von Rie Qudan eine Auseinandersetzung ĂŒber den Umgang mit straffĂ€llig gewordenen Menschen in Japan.
Japan in der nahen Zukunft. Die Architektin Sara Makina hat die Ausschreibung zur Errichtung des âTokyo Sympathy Towerâ gewonnen â einem 70 Etagen hohen GefĂ€ngnisturm, der mitten im beliebten Shopping- und Ausgehviertel Shinjuku entstehen soll. Und wie das Viertel, so ist auch dieser Knast etwas Besonderes, denn die Inhaftierten können in dem Turm ein luxuriöses Leben fĂŒhren. Die Meinungen zu dem Vorhaben gehen dementsprechend weit auseinander, das Projekt ist hochumstritten. Doch Sara will neutral bleiben. Obwohl sie selbst allen Grund hĂ€tte, den Turm abzulehnen …
Tokyo Sympathy Tower
In âTokyo Sympathy Towerâ beschĂ€ftigt sich die japanische Autorin Rie Qudan mit dem FĂŒr und Wider eines luxuriösen GefĂ€ngnisaufenthaltes. Aus Sicht der Architektin Sara Makina philosophiert sie ĂŒber den gesellschaftlichen Umgang mit kriminell gewordenen Menschen. Werden Menschen in einer geregelten und finanziell abgesicherten Situation weniger straffĂ€llig, also solche in unsicheren VerhĂ€ltnissen? Können aus âMenschen, die unser MitgefĂŒhl verdienenâ, also kriminell gewordenen Personen, auch wieder nomale, âGlĂŒckliche Menschenâ werden? Hat vielleicht sogar schon der Name eines GebĂ€udes Einfluss auf die positive oder negative Einstellung der darin wohnenden Personen? Nebenbei plaudert Qudan auch noch ĂŒber die japanische Sprache und deren Besonderheiten, und vergisst dabei fast ein wenig, auf den Alltag im âTokyo Sympathy Towerâ einzugehen â die gelebte Utopie bleibt am Ende eher im Hintergrund. So ist âTokyo Sympathy Towerâ von Rie Qudan eine unterhaltsame, aber auch ernst gemeinte Auseinandersetzung ĂŒber den Umgang mit straffĂ€llig gewordenen Menschen in Japan.
Die Autorin
Rie Qudan wurde 1990 in Saitama, Japan geboren. Ihr DebĂŒtroman »Bad Music« wurde 2021 mit dem Bungakukai New Writers Award ausgezeichnet. Ihr zweites Werk, »Schoolgirl«, erschien 2022 und erhielt den Kunstförderpreis der japanischen Regierung fĂŒr junge KĂŒnstler. »Tokyo Sympathy Tower« erschien 2024 und erhielt den Akutagawa Prize, einen der wichtigsten Literaturpreise Japans.
Die Ăbersetzerin
Ursula GrĂ€fe, geboren 1956, hat in Frankfurt am Main Japanologie und Anglistik studiert. Aus dem Japanischen ĂŒbersetzte sie u. a. Yukio Mishima, Hiromi Kawakami und Sayaka Murata. FĂŒr DuMont ĂŒbertrĂ€gt sie die Werke Haruki Murakamis ins Deutsche. 2019 erhielt sie den japanischen Noma Award for the Translation of Japanese Literature.

Tokyo Sympathy
Tower
© Hoffmann&Campe
160 Seiten
09. Mai 2025
ISBN: 978-3455019346
Original:
TĆkyĆ-to DĆjĆ TĆ
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