
Christian Buder: Die Eistoten
DIE EISTOTEN von Christian Buder ist ein besonderer Krimi aus der Allgäuer Provinz und in dessen Mittelpunkt eine clevere 11-Jährige steht.
Die elfjährige Alice lebt mit ihrem Vater und ihrer älteren Schwester in einem kleinen Ort im Allgäu. Die Tochter des Dorfpolizisten liebt die Philosophie, die Logik der Verbrechensaufklärung und spricht heimlich mit dem längst verstorbenen Philosophen Ludwig Wittgenstein. Kein Wunder also, dass manche im Ort sie für ein wenig meschugge halten. Als sie am Tag vor Heiligabend zusammen mit ihrem Freund Tom im Wald die Leiche eines erfrorenen Mädchens findet, gibt es für Alice keinen Zweifel: Dies war kein Unfall, sondern die Tat eines gerissenen Serienmörders, der bereits mehrere Menschen in der Gegend auf dem Gewissen hat. Doch weder die Polizei, noch ihr eigener Vater schenken ihrer Theorie Glauben; man will sie sogar zur Beobachtung in eine psychiatrische Anstalt stecken. Zum Glück ist Alice pfiffig genug, um weitere Beweise zu finden – bis sie selbst in Lebensgefahr gerät.
Die Eistoten
Auch wenn „Die Eistoten“ von Christian Buder in der Allgäuer Provinz spielt, wehrt sich der Autor dagegen, bloße Provinz-Krimis zu schreiben. Und tatsächlich. Zwar spielt in seiner Story die Umgebung und auch das lokale Wetter eine große Rolle, doch im Mittelpunkt steht die 11-jährige Alice. Die hinterfragt mit viel logischem Scharfsinn alle scheinbar unverrückbaren Tatsachen. Und bohrt als neunmalkluger Naseweis so lange herum, bis sich herausstellt, dass an ihren Theorien weit mehr dran ist, als gedacht. Den Namen, so der Autor, hat seine Heldin übrigens von der ebenfalls 11-Jährigen und genauso mutigen “Alice im Wunderland” von Lewis Carroll geerbt. Und wie sich auch ihre berühmte Namensvetterin so allerlei Gedanken über die Merkwürdigkeiten des Lebens macht.
So lässt Buder „seine“ Alice immer wieder Zwiegespräche mit dem Philosophen Wittgenstein halten, für den zwischenmenschliche Konflikte in erster Linie Sprach- und Ausdrucksprobleme waren. Und viele Schwierigkeiten vor allem durch fatale Denkfehler entstanden. So ist “Die Eistoten” ein zweifellos besonderer Krimi, der zugleich den Auftakt einer ganzen Reihe mit der schelmischen Alice bildet. Seien wir gespannt!
Christian Buder wurde 1968 in Memmingen geboren. Er studierte erst Betriebswirtschaft und dann Philosophie in Marburg, Paris und Chicago. Als freier Autor und Journalist schrieb Christian Buder Artikel für „Die Zeit“ und andere Zeitschriften. Er lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Berlin. „Die Eistoten“ ist sein erster Roman. Weitere Krimis von Christian Buder: Die Tote im Moor
Weitere spannende Krimi-Tipps aus Deutschland

