Assaf Gavron: Ein schönes Attentat
Assaf Gavron ist mit EIN SCHĂNES ATTENTAT spannendes ĂŒber Israel gelungen, der trotz WirklichkeitsnĂ€he die Hoffnung auf Besserung bewahrt.
Eitan Einoch, genannt das âKrokodilâ, lebt mit seiner Freundin in Tel Aviv und arbeitet erfolgreich bei einer Softwarefirma, die sich auf Zeiteinsparungen spezialisiert hat.
Doch als er nur knapp einem Attentat entgeht, Ă€ndert sich sein gesamtes Leben. Er zerbricht immer mehr an seinen SchuldgefĂŒhlen denjenigen gegenĂŒber, die den Anschlag nicht ĂŒberlebt haben. Auf dem Weg nach Jerusalem, wo er die Familie eines der Opfer kennen lernen will, wird der StraĂenverkehr unter Feuer genommen. Eitan bleibt unverletzt, sein Mitfahrer stirbt.
Als er sich in Jerusalem in einem gut besuchten Cafe ausruht, geht wieder eine Bombe hoch, und wieder entkommt er knapp. Von nun an gilt Eitan von der israelischen Ăffentlichkeit als Held. Und wird gleichzeitig als Symbol der Ăberlebenden zum idealen Ziel der AttentĂ€ter.
Es war der PalĂ€stinenser Fahmi Sabih, der die Attentate plante. Jetzt liegt er selbst mit schweren Verletzungen im Krankenhaus und denkt ĂŒber die Begegnung mit dem âKrokodilâ nach. Fahmi versteht nicht, wie der Mann all das ĂŒberleben konnte und er, Fahmi, ihn ungewollt zum israelischen Nationalhelden machte.
Assaf Gavron: Ein schönes Attentat
Der nahe Osten ist schon seit langem ein Thema mit viel Sprengstoff. Die Fronten sind verhĂ€rtet wie nie zuvor. Und zur AnnĂ€herung zwischen PalĂ€stinensern und Israelis ist es sicherlich noch ein langer Weg. Auf dem kĂŒnstlerischen Weg ist man da schon ein StĂŒck weiter. Gerade startete der mit Festivalpreisen ĂŒberhĂ€ufte Film âDie Band von nebenanâ, der eine hoffnungsfrohe Ă€gyptisch-israelische Musikgeschichte erzĂ€hlt. Auch Assaf Gavron beschĂ€ftigt sich mit den Menschen, die er hinter den verhĂ€rmten VerhĂ€ltnissen lebendig werden lĂ€sst.
In seinem packenden Roman wechselt der Autor geschickt die Perspektiven, indem er seine beiden Protagonisten jeweils aus ihrer Sicht als Ich-ErzÀhler berichten lÀsst. Realistisch spiegelt er die VerhÀltnisse im heutigen Israel, ohne zu beschönigen. Und kommt zu dem Schluss, dass letztendlich beide Seiten unter dem momentanen Zustand leiden. Ein spannender Roman, der trotz WirklichkeitsnÀhe die Hoffnung auf Besserung bewahrt.
Assaf Gavron ist 1968 geboren, wuchs in Jerusalem auf und studierte in London und Vancouver und lebt heute in Tel Aviv. Er hat vier Romane und einen Band mit ErzĂ€hlungen veröffentlicht und ist in Israel Bestsellerautor. Er ist Ăbersetzer, Musiker und Schriftsteller und lebt in Tel Aviv.