Elliott Hall: Den ersten Stein
Elliott Hall beschreibt in seinem dĂŒsteren Gesellschaftsthriller DEN ERSTEN STEIN die Zukunftsvision eines US-amerikanischen Staates nach der Machtergreifung christlicher Fundamentalisten.
Seit Houston, Texas, durch einen Atombombenabwurf ausgelöscht wurde, haben sich die Vereinigten Staaten tief greifend verĂ€ndert. Schon seit Jahren gibt es keine Wahlen mehr; stattdessen haben fundamentalistische Evangelikale mit einem Ăltestenrat die Macht ĂŒbernommen und ein gestrenges Regiment errichtet. Als Privatdetektiv Felix Strange von einem hochrangigen Politiker engagiert wird, um im Mordfall eines frommen Fernsehpredigers zu ermitteln, wundert er sich, denn er ist kein sonderlicher Freund der fanatischen Christen. Doch Felix, der seit seinem Kriegseinsatz im Iran mit einer schweren Krankheit zu kĂ€mpfen hat, erkennt sehr schnell, dass die MĂ€chtigen mit dem Auftrag durchaus ihre eigenen Ziele verfolgen. So spielt er das Spiel mit, denn nur so kommt er an seine lebenswichtigen Medikamente. AuĂerdem hat die Sache noch einen weiteren Reiz, denn bei den Recherchen lernt Felix die ebenso geheimnisvolle wie attraktive Iris kennen. Aber auf welcher Seite steht sie?
Elliott Hall beschreibt in seinem dĂŒsteren Gesellschaftsthriller âDen ersten Steinâ die Zukunftsvision eines US-amerikanischen Staates nach der Machtergreifung christlicher Fundamentalisten. FĂŒr alle, die nicht an die rigide Auslegung traditioneller Christenwerte glauben wollen, sind die USA zu einem Un-Ort geworden. Dabei stĂŒtzt sich Hall auf historische Beispiele wie die Anti-Alkohol-Exzesse in den Jahren der Prohibition von 1919 bis 1933. Die Kommunistenjagd des McCarthy-Regimes wĂ€hrend des kalten Krieges und die pauschale antiislamische Hysterie nach â9/11â, aber auch auf Widerstand gegen solche ZustĂ€nde, wie etwa die Christopher Street Day- bzw. „Stonewall“-Proteste der New Yorker Lesben und Schwulen 1969. Der in sieben Kapitel gegliederte Thriller, der am âTag der Ruheâ zum groĂen Finale kommt, steht mit seiner Privatdetektivgeschichte. Um den SchnĂŒffler Felix Strange ganz in der Tradition der Neo-Noir-Detektivromane von Raymond Chandler und Dashiell Hammett. Zugleich ist er eine warnende Vision, denn schon heute finden sich in Amerika viele Verflechtungen zwischen radikalen Christen und staatlicher Macht. âDen ersten Steinâ sollten alle lesen, die auf knallharte Privatdetektive stehen.
Elliott Hall ist in Toronto geboren und aufgewachsen. Zur Zeit lebt er in London und ist am King’s College tĂ€tig.