Dror Mishani: Vertrauen
Dror Mishani erzählt in seinen ruhig erzählten Thriller VERTRAUEN viel über die komplizierten israelischen Verhältnisse.
Ein Tourist verschwindet und ein Säugling wird vor einem Krankenhaus in einem Tel Aviver Vorort gefunden, beides an einem Tag. Inspektor Avi Avraham entscheidet sich dafür, im Fall des Vermissten zu ermitteln und überlässt seiner Kollegin Wahabe die Sache mit dem Säugling. Diese findet schnell die Frau, die das Neugeborene abgelegt hat, doch der Fall hat seine Tücken — wie auch Avis Fall. Denn es stellt sich heraus, dass der israelische Geheimdienst Mossad fast überall seine Hand im Spiel hat.
Dror Mishani erzählt seinen Thriller „Vertrauen“ auf ein ruhige, aber ungemein fesselnde Art. Dabei beschäftigt er sich mit zwei unterschiedlichen Fällen. In der Story um das unbekannte Neugeborene erfahren wir viel über die allgemeinen Lebensverhältnisse in Israel, während es im Fall des verschwundenen Touristen vor allem um die mächtige Position des Geheimdienstes Mossad geht, der sich scheinbar über jegliche Gesetze hinwegsetzt. So kombiniert der Autor verschiedene gesellschaftliche Themen und fügt in seinen beiden Fällen immer wieder kleine Parallelen ein. Er vergisst aber auch nicht das Privatleben seines Kommissars, der sich mit seinen Gefühlen zu seiner slowenischen Freundin herumschlägt und auch nach Feierabend noch für gute Kriminalgeschichten zu haben ist —wie der Autor selbst. So ist „Vertrauen“ ein spannend erzählter Thriller, der viel über die komplizierten israelischen Verhältnisse durchblicken lässt
Dror Mishani, geboren 1975 in Cholon bei Tel Aviv, ist ein israelischer Schriftsteller und daneben Literaturwissenschaftler mit dem Spezialgebiet Geschichte der Kriminalliteratur. Seine Romane sind in viele Sprachen übersetzt, ›Drei‹ war in Deutschland monatelang auf der Bestsellerliste. Sowohl von seiner ›Avi-Avraham‹-Krimi-Serie als auch von ›Drei‹ sind internationale Verfilmungen in Vorbereitung. Dror Mishani lebt mit seiner Familie in Tel Aviv.