Sibylle Berg: RCE - #RemoteCodeExecution
In RCE - #RemoteCodeExecution wirft Sibylle Berg kompromisslos und boshaft sarkastisch ein düsteren Blick auf den geldgeilen Kapitalismus - doch mit einen Schimmer der Hoffnung für eine gerechtere Gesellschaft.
In der nahen Zukunft hat sich der neoliberale Kapitalismus bedingungslos durchgesetzt. Eine Handvoll Superreiche hat das Sagen und die gebeutelte Bevölkerung steckt in einer immerwährenden Krise fest. Inflation, Naturkatastrophen, Totalüberwachung und die schamlose Ausnutzung von Arbeitskräften in ausgebluteten Landschaften sind allgegenwärtig. Die Gesellschaft scheint sich ihrem Schicksal ergeben zu haben. Doch eine kleine Gruppe von Hackern bereitet nichts geringeres als die Rettung der Welt vor. In abhörsicheren Containern programmieren sie den Umsturz zum Guten…
“RCE – #RemoteCodeExecution” setzt einige Zeit nach Bergs vorangegangenem, ebenfalls dystopischen Roman GRM an. Ihre vier Protagonist:Innen haben sich desillusioniert zurückgezogen, nachdem ihr großangelegter Versuch, den Menschen die Augen für das Elend des geldgeilen Kapitalismus zu öffnen, grandios gescheitert ist. Jetzt unternimmt eine Gruppe Jugendlicher einen weiteren Anlauf. Sibylle Berg streut in ihre fiktive Geschichte, die jetzt oder auch in naher Zukunft spielen könnte, immer wieder politische und technische Facts ein. Dafür hat sie nach eigenen Angaben mit weit mehr als 100 WissenschaftlerInnen und digitalen Nerds gesprochen oder ihre Papers studiert, um den State-of-the-Art all der filigranen Herrschaftstechniken zu erfassen, die sie auf den 704 Seiten ihres Romans ausbreitet. Auf ihre gewohnt kompromisslose und boshaft sarkastische Art zeichnet sie das Bild eines Kapitalismus, der so angelegt ist, dass nur eine kleine Minderheit von superreichen Oligarchen das Sagen hat. Das ist (fast) so real wie gruselig. Doch immerhin: In “RCE – #RemoteCodeExecution” gibt es einen Schimmer der Hoffnung, wie das erdumfassende Monopoly-System ausgehebelt und eine wirkungsvolle, ganz andere Revolution gestartet werden könnte.
Sibylle Berg, in Weimar geboren und aufgewachsen, war Puppenspielerin, bevor sie 1984 in den Westen ausreiste. Sie studierte kurzzeitig an der Artistenschule Scuola Dimitri im Tessin und arbeitete anschließend in einer Vielzahl von Jobs. Im Juni 2008 wurde Sibylle Berg für ihr Werk mit dem Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis der Universitäts- und Hansestadt Greifswald ausgezeichnet. Sibylle Berg lebt in Zürich.
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