
Rick Moody: Wassersucher
WASSERSUCHER von Rick Moody ist eine gelungene Mediensatire über die Filmwelt mit vielen Haupt- und Nebendarstellenden.
Vanessa Meandro hat es nicht einfach. Mit ihrer kleinen Filmproduktionsfirma kämpft sie, trotz einiger echter Erfolge in der Alternativ-Szene, ums Überleben. Ihrer Meinung nach sind ihre Angestellten unwillig und die tägliche Herausforderung kann sie nur mit Unmengen an Donuts bewältigen.
Doch dann taucht das Gerücht um ein sagenhaftes Drehbuch auf, das einen garantierten Erfolg verspricht: Alle in der Branche wollen es haben, auch Vanessa. Aber existiert es wirklich? Keiner der namhaften Autoren hat es geschrieben. Die Jagd beginnt.
Für „Wassersucher“ hat Rick Moody beachtliche sieben Jahre gebraucht. Herausgekommen ist ein Episodenroman mit vielen Haupt- und Nebendarstellern. Wie in einer Daily Soap schlängelt sich ein roter Faden durch die Story, doch immer wieder tauchen neue Gesichter und neue Geschichten auf, die sich letztendlich alle aufeinander beziehen. Manchmal scheint es, als würde sich Rick Moody, der mit dem Buch „Der Eissturm“ bekannt wurde, in seinen vielen Nebenschauplätzen und Darstellenden verlieren, doch das passiert nicht. Virtuos kommt er immer wieder auf seine eigentliche Handlung zurück. Und schließlich sind es doch gerade die Nebenhandlungen, die Moodys Roman den Pfiff geben.
So durchleuchtet er in seiner Mediensatire die Filmwelt mit ihren Figuren und beschreibt die Leere, die hinter der glitzernden Fassade lauert. Für Leser, die nicht immer nur Krimis lesen wollen.
Rick Moody, geboren 1961, gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Autoren Amerikas. »Wassersucher« ist nach einem erzählenden Sachbuch in der Tradition W.G. Sebalds sein erster Roman seit sieben Jahren und wurde in den USA mit überwältigendem Presselob bedacht. Rick Moody, der mit seiner Folkband regelmäßig durch die USA tourt, lebt in Brooklyn, N.Y.

© Piper Verlag
608 Seiten
April 2008
ISBN: 978-3492251716
Preis: 12,00 €
Original: The Diviners
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