Vera Bruck: Runa
Der gut recherchierter Medizinthriller RUNA von Vera Brück spielt in Paris im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Der junge Schweizer Medizinstudent Jori Hell kommt Ende des 19. Jahrhunderts noch Paris, um an der berühmten Nervenheilanstalt Salpêtrière seinen Doktor zu machen. Dafür möchte er den ersten psycho-chirurgischen Eingriff am Gehirn eines lebenden Menschen vornehmen. Ein neunjähriges Mädchen scheint ihm geeignet für sein waghalsiges Experiment. Welches schreckliche Geheimnis Runa in sich trägt, ahnt er allerdings nicht. Und noch bevor es zu dem Eingriff kommt, gerät Jori in den Streit zwischen konkurrierenden Ärzten und muss erschüttert mit ansehen, wie die Herren Doktoren mit ihren Patientinnen umgehen. Denn die vermeintlichen „Hysterkerinnen“ sind oft Frauen aus den Armenvierteln von Paris, die bei Vorlesungen brutal zur Schau gestellt und für unmenschliche Versuche missbraucht werden. Wird Jori es anders machen?
Dass der Medizinthriller „Runa“ ein sehr gut recherchierter Roman ist, bemerkt man von der ersten Seite an. In ihrem Debüt baut Vera Bruck eine vielschichtige Story um den jungen Medizinstudenten Jori auf, der sich im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts und damit im damaligen Zentrum von abendländischer Medizin, Hysterieforschung und Psychiatrie aufhält. Aus der Sicht ihrer unterschiedlichen Figuren erzählt sie „Runa“ in verschiedenen Handlungssträngen und verwebt dabei historische Fakten mit einer fiktionalen Handlung. Sie gibt einen treffenden Einblick in die Frühzeit der Neurochirurgie und zeigt, wie hilflos, brutal und menschenverachtend die Doktoren wenige Jahre vor Sigmund Freuds bahnbrechenden Erkenntnissen mit ihren Patientinnen umgingen. Natürlich bleibt die Spannung nicht an allen Stellen des über das 600 starken Werkes gleich hoch, doch Brucks Schilderung der damaligen “Heilungs”-Methoden und des Umgangs mit den psychisch kranken Menschen sind so packend, dass sich der Griff zu „Runa“ auf alle Fälle lohnt.
Vera Buck, geboren 1986, studierte Journalistik in Hannover und Scriptwriting auf Hawaii. Während des Studiums schrieb sie Texte für Radio, Fernsehen und Zeitschriften, später Kurzgeschichten für Anthologien und Literaturzeitschriften. Nach Stationen an Universitäten in Frankreich, Spanien und Italien lebt und arbeitet Vera Buck heute in Zürich.
Rezension von Silke Schröder
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