Gilly Macmillan: Toter Himmel

TOTER HIMMEL von Gilly Macmillan ein gut konstruierter Krimi aus dem englischen Bristol, den sie sehr emotional und bewegend erzählt.

Mit einem Mal ist der achtjährige Ben verschwunden. Eben hat ihm seine Mutter Rachel Finch noch erlaubt, den kurzen Weg durch den Wald bis zum Spielplatz vorzulaufen, und schon findet sie ihn nicht mehr – der Alptraum aller Eltern. Auch die sofort herbei gerufene Bristoler Polizei kann nicht helfen. So kniet sich DI James “Jim” Clemo mit aller Kraft in den tragischen Fall und kann sogar seine Freundin DC Emma Zhang als Opferschutzbeauftragte mit an Bord holen. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwieriger als gedacht, denn ganz offensichtlich gibt es ein Leck bei der Polizei: Immer wieder tauchen interne Informationen über den Fall in der Presse auf...

Die Engländerin Gilly Macmillan erzählt ihre Story aus verschiedenen Blickwinkeln und setzt dafür verschiedene Erzählstile ein. So bedient sie sich der Interviewform ebenso wie dem Webblog einschließlich verschiedener Kommentare. Im Mittelpunkt steht aber die Sicht der Mutter Rachel und des Polizisten Jim, die alles dafür tun, den kleinen Ben wieder zu finden. Auch wenn die Autorin die Hochspannung nicht über die gesamte Story halten kann, ist “Toter Himmel” ein gut konstruierter Krimi, der sehr emotional und bewegend erzählt wird.

Gilly Macmillan studierte Kunst und Kunstgeschichte in Bristol und London, arbeitete für The Burlington Magazine und verschiedene Kunstgalerien sowie als Dozentin für Fotografie. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Bristol. Toter Himmel ist ihr erster Roman.

Rezension von Silke Schröder

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