
Sara Paretsky: Feuereifer
FEUEREIFER von Sara Paretsky ist ein sehr lesenswerter Krimi aus Chicago weitab vom Geld und Glamour.
Eigentlich will Vic Warshawsky nur ihrer alten Sportlehrerin aushelfen, als sie das Training der Mädchen-Basketballmannschaft ihrer alten Schule in South Chicago übernimmt, einem der ärmsten Stadtteile der Millionenstadt. Doch die Aufgabe entpuppt sich als echte Herausforderung. Denn an allen Ecken und Kanten fehlt es an Fördermitteln für die hoch motivierten Mädchen.
Vic beschließt, das örtliche Großunternehmen, eine der größten Einzelhandelsketten der USA, als Sponsor zu gewinnen. Als sie den Enkel des finanzstarken Unternehmens persönlich kennenlernt. Und dieser kurz darauf verschwindet, gerät sie in einen Sog aus Betrug, religiösem Eifer und Mord. Bald ist auch ihr Leben in Gefahr.
Neben einer temporeichen Detektivstory um ihre Heldin Vic Warshawsky packen die Krimis von Sara Paratzky immer auch ein gesellschaftlich-brisantes Thema an. In „Feuereifer“ führt uns ihr Fall in die Peripherie US-amerikanischer Großstädte. Die leiden besonders unter der Abwanderung und Schließung großer Fabriken. Sie beschreibt, unter welchen harten Bedingungen die Menschen in diesen Gegenden arbeiten und leben müssen. Ohne staatliches Sicherungsnetz und immer mit der Drohung, die Arbeitsplätze ins billige Ausland zu verschieben. Ist es ein Wunder, dass bei dieser Hoffnungslosigkeit religiöse Eiferer mitunter ein leichtes Spiel haben? So ist „Feuereifer“ von Sara Paretsky ist ein sehr lesenswerter Krimi aus einem Amerika weitab vom Geld und Glamour.
Sara Paretsky wurde 1947 in Kansas geboren und zog in den späten 60er Jahren nach Chicago. Dort promovierte sie in Wirtschaftswissenschaften und Geschichte. Sie wurde mit diversen Literaturpreisen und bereits zweimal mit einer Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
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