Ali Smith: Die Zufällige
„Die Zufällige“ von Ali Smith zeichnet sich durch die gnadenlos-genaue Beobachtung einer scheinbar heilen Familienwelt aus.
Wie immer verbringen die Smart-Berenskis ihren Urlaub im ostenglischen
Norfolk. Alles scheint perfekt, doch die Entspannung will sich nicht so
recht einstellen: Mutter Eve, eine bekannte Schriftstellerin, kämpft mit
einer Schreibblockade. Vater Michael kümmert sich als Literaturprofessor
mehr um seine hübschen Studentinnen als um die Familie.
Der 17-jährige Sohn
Magnus fühlt sich für den Selbstmord einer Mitschülerin verantwortlich –
wohl nicht ganz unbegründet, denn immerhin mailte er aus Spaß Pornofotos
mit ihrem Gesicht an alle Klassenkameraden. Die 12-jährige Astrid schließlich
versucht, ihr Leben durch eine Digi-Cam, mit der sie alles und jeden filmt,
zu meistern. Eines Tages bekommen die vier Besuch von Amber, die nach einer
Autopanne eigentlich nur telefonieren möchte. Keiner kennt sie, doch alle
denken, sie sei die Freundin eines der anderen. Und so wirbelt sie das tägliche,
leicht neurotische Einerlei der Familie kräftig durcheinander.
„Die Zufällige“
von Ali Smith zeichnet sich durch die gnadenlos-genaue Beobachtung einer
scheinbar heilen Familienwelt aus. Mit viel britischem Humor, einem guten
Blick fürs Alltägliche und dem Mut zu ungeschminkten Wahrheiten erzählt
die Autorin eine Geschichte, die 2005 nichts weniger als den Whitbread Award,
einen begehrten britischen Literaturpreis, bekommen hat. Dabei ist ihr Stil
nicht einmal sonderlich eingängig – manche Gedankengänge fangen mitten im
Satz an oder verlaufen sich im nirgendwo. Und doch nimmt die Spannung von
Seite zu Seite zu, bis sich ein Feuerwerk aus Humor und tiefenpsychologischen
Einfällen entfaltet. Wer Zadie Smith und Phllip Roth mag, ist bei der „Zufälligen“
genau richtig gelandet.
Ali Smith wurde 1962 in Inverness in Schottland
geboren und lebt heute in Cambridge. Sie hat bisher drei Romane und drei
Erzählbände veröffentlicht und schreibt regelmäßig für verschiedene Zeitungen.
Rezension von Silke Schröder
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