Anja Jonuleit: Kaiserwald

In KAISERWALD führt Anja Jonuleit ihre verschiedenen Erzählstränge langsam zusammen und erzählt eine spannende und intelligente Geschichte.

Penelope ist acht Jahre alt, als ihre Mutter Rebecca 1998 spurlos verschwindet. Sie war Lehrerin an der deutschen Schule in Riga und hatte sich in den Vater einer Schülerin verliebt. 25 Jahre später versucht die Ex-Soldatin Mathilda mit allen Mitteln, Falk von Prokhoff kennenzulernen. Das gelingt ihr zwar, doch womit sie nicht gerechnet hat, ist, dass sie sich sogleich schwerst in ihn verliebt. Und warum war es ihr überhaupt so wichtig, den reichen Unternehmersohn zu treffen? Die Antwort auf diese Frage führt tief zurück in die Vergangenheit. Es beginnt ein Spiel um falsche Identitäten, alte Emotionen und dubiose Machenschaften.

In “Kaiserwald” erzählt Anja Jonuleit zwei unterschiedliche Storylines in verschiedenen Zeitebenen. Die eine spielt 2023 in Berlin und die andere in den 1990er Jahren in Riga. Das “Warum” bekommen wir nur ganz langsam präsentiert. Indem sie ihre Handlungsstränge peu à peu zusammenführt, kristallisiert sich eine spannende und intelligent erzählte Story heraus, in deren Mittelpunkt die Ex-Soldatin Mathilda steht. Sie will sich Klarheit über das Verschwinden ihrer Mutter vor 25 Jahren verschaffen. Doch was genau damals passiert ist und welche Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Ereignissen bestehen – das erfahren wir wohl erst in der Fortsetzung “Sonnenwende”, die im Oktober 2024 erscheint. Wunderbar gelesen von Vera Teltz, Jördis Triebel, Inka Löwendorf und Lili Zahavi.

Anja Jonuleit wurde in Bonn geboren, wuchs am Bodensee auf und lebte einige Jahre im Ausland. Sie studierte Italienisch und Englisch und arbeitete als Übersetzerin und Dolmetscherin, bis sie anfing, zu schreiben. Mit ihren Romanen »Herbstvergessene« (2010), »Der Apfelsammler« (2014), »Rabenfrauen« (2016) und »Das Nachtfräuleinspiel« (2018) feierte sie große Erfolge. Sie hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Friedrichshafen.