Lucie Flebbe: 77 Tage

Lucie Flebbe: 77 Tage

Gewalt in der Familie und der Zustand in der häuslichen Pflege sind die Themen, die Lucie Flebbe in ihrem neuen Krimi 77 TAGE anspricht.

Das Detektivduo Lila Ziegler und Ben Danner wird vom Pflegedienst “Sonnenschein” engagiert. Der Besitzerin ist die hohe Sterblichkeitsrate unter ihren Kunden aufgefallen, und es scheint, dass da jemand dabei nachhilft, die pflegebedürftigen Menschen ins Jenseits zu befördern. Die beiden Detektive mischen sich inkognito unters Personal und sehen den “Sonnenschein”-Pflegekräften bei ihren täglichen Touren genau auf die Finger. Doch trotz vieler möglicher Motive finden sie keine konkrete Spur. Stattdessen lernt Lila in einem Internet-Blog ganz andere, schockierende Seiten im Leben ihrer neuen Kolleginnen kennen. Die sie allerdings auch nicht weiter bringen. So dümpelt der Fall ein wenig vor sich, als Lila eines Abends unangenehmen Besuch bekommt: ihr Bruder steht vor der Tür, obwohl sie vor einem Jahr vor ihrer gesamten Familie geflohen ist. Die Lage wird kompliziert.

77 Tage

Gewalt in der Familie und der Zustand in der häuslichen Pflege sind die Themen, die Lucie Flebbe in ihrem neuen Krimi “77 Tage” anspricht. Einen besonders detaillierten Blick wirft Lucie Flebbe auf die Zustände in der deutschen Altenpflege. Wobei sie nicht nur beschreibt, unter welchen stressigen Bedingungen die Angestellten arbeiten müssen, sondern auch auf das Verhältnis zwischen Pflegekräften und Gepflegten eingeht. Auch hilfsbedürftige alte Menschen haben ihre jeweils eigene Vergangenheit, die auf dieses Verhältnis einwirkt. Parallel dazu erzählt sie die Geschichte der 32-jährigen Pflegerin Bella, die via Webblog von ihrer Ehe und ihrem gewalttätigen Ehemann berichtet. Während so die Story ihren Lauf nimmt, erfahren wir auch mehr über die Vergangenheit des ungleichen Paares Lila und Ben. Lila, die vor ihrer Familie und vor allen Dingen vor ihrem brutalen Vater von Hannover nach Bochum geflohen ist, weiht ihren viel älteren Freund in die Zustände in ihrem Elternhaus ein. Und auch Ben gibt ihr Einblicke in sein Leben.

Obwohl “77 Tage” von Lucie Flebbe manchmal ein wenig klischee-behaftet ist, besteht er doch als konsequente Fortsetzung von Flebbes vorangegangen Krimis “Der 13. Brief”, ”Hämatom” und “Fliege machen”. Gut erzählt und mit vielen interessanten Hintergrundinfos gespickt.

Lucie Flebbe (vormals Klassen) kam 1977 in Hameln zur Welt. Sie ist Physiotherapeutin und lebt mit Mann und vier Kindern in Bad Pyrmont.

hallo-buch.de - Rezensionen und Buchtipps von Silke Schröder
hallo-buch.de

      

© Grafit Verlag
256 Seiten
September 2012
ISBN: 978-3894254117

      

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