
Patricia MacDonald: Ein Fremder im Haus
Patricia MacDonald setzt in FREMDER IM HAUS gezielt auf familiäre Emotionen mit zahlreich eingesetzten Klischees.
Als der 4-jährige Paul direkt vor seinem Elternhaus entführt wird, bricht für die Familie Lange eine Welt zusammen. Doch als er nach elf Jahren wieder auftaucht, ist es für sie auch nicht immer einfach. Mutter Anna, die die Hoffnung nie aufgegeben hat, ist überglücklich, der Rest der Langes hingegen reagiert eher verhalten. Kann dieser schweigsame Teenager nach all den Jahren den Weg in die Familie noch einmal finden? Will er dies überhaupt? Nur Anna steht zu ihrem Sohn und ist fest davon überzeugt, dass noch immer jemand dem 15-Jährigen nach dem Leben trachtet. Als Paul das zweite Mal verschwindet, bestätigt sich ihr Verdacht auf bestürzende Weise.
Von der ersten Seite an zieht uns Patricia MacDonalds Thriller in seinen Bann. Gezielt setzt sie auf familiäre Emotionen, und überrascht müssen wir feststellen, dass ihre zahlreich eingesetzten Klischees durchaus funktionieren: Der gestresste Vater, der unfähig ist, seine wahren Gefühle zu zeigen, die widerspenstige Tochter und die liebende, aufopfernde, aber unverstandene Mutter. Trotz einer manchmal leicht konstruierten Geschichte und einigen logischen Brüchen gelingt es der Autorin, uns spannend und mitreißend zu unterhalten. Gute Urlaubslektüre.
Patricia MacDonalds düster-hypnotische Familiengeschichten haben Leserinnen und Leser in Amerika und Frankreich gefangen genommen. Zu ihren bekanntesten Büchern gehören: ‚The Unforgiven’ (1982), ‚Secret Admirer’ (1995) und ‚The Girl Next Door’ (2004). Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in New Jersey und schreibt an ihrem nächsten Roman.
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