
Wolfgang Hohlbein: Feuer
In seinem Fantasyabenteuer FEUER von Wolfgang Holbein geht um Dämonen und um das urgewaltige Drachenfeuer.
Will Lokkens ist ein Kleinkrimineller, der sich mit zweifelhaften Kurierdiensten und dem Beschaffen gestohlener Autos über Wasser hält. Blöd nur, dass er sich gerade jetzt bei keiner Straftat erwischen lassen darf, denn er ist frisch aus dem Knast entlassen und hat eine Menge Bewährungsauflagen. Als ihm eines Abends in einem reichen Kölner Vorort ein junges Mädchen vor seinen gestohlenen Austin läuft, wird Will daher leicht panisch.
Aus Angst vor unangenehmen Konsequenzen folgt er dem verletzten Kind und landet zu seiner Überraschung in einem abgebrannten Haus. Und dort ist er nicht lang allein, denn hinter dem Mädchen sind noch zwei andere, nicht minder zwielichtige Gestalten her. Kann es Zufall sein, dass diese beiden vor seinen Augen durch einen erneuten Brand ums Leben kommen? Will nimmt das Mädchen mit nach Hause. Wer ist dieses zwölfjährige Kind? Warum gerät in ihrer Gegenwart alles vermeintlich spontan in Brand? Und was zieht ihn selbst immer mehr in diese unheimliche Geschichte? Bevor Will eine Antwort auf all seine Fragen hat, wird er selbst zum Gejagten, muss sich mit (un)geliebten alten Bekannten herumschlagen und einiges Überraschendes über seinen Unterweltboss lernen.
Wolfgang Holbeins neuer Thriller ist der 4. Band seiner Anders-Reihe. Wer sie kennt, weiß, dass es hier nicht bloß um Krimi, sondern auch um Fantasy geht. Im Mittelpunkt seiner Geschichte steht die mythische Urgewalt des Drachenfeuers, in das wir durch einen Prolog und durch Wills wundersame Wachträume geschickt eingeführt werden. Leider blitzt die von Holbein gewohnte Spannung aber nur gelegentlich auf. Routiniert geschrieben, langweilt das Buch über längere Strecken mit Detailverliebtheit und Wiederholungen. Und obwohl alle Zutaten für einen spannenden Mythen-Thriller vorhanden sind, findet der Autor hier nicht die richtige Mixtur. Stattdessen treibt er uns durch seine 700 Seiten, um sich am Ende in einem wirren Finale mit Monologen über Familienbande, die Edda, Urgewalten, Feuer, Köln und den Rest der Welt zu verlieren. Um 200 Seiten gekürzt, wäre der Roman spannend gewesen. So muss man auf extra-lange Leseabende hoffen.
Wolfgang Hohlbein wurde 1953 in Weimar geboren und ist Deutschlands erfolgreichster Fantasy-Autor. Der Durchbruch gelang ihm 1983 mit dem preisgekrönten Jugendbuch “Märchenmond”. Inzwischen hat er 150 Bestseller mit einer Gesamtauflage von über 40 Millionen Büchern verfasst. Wolfgang Hohlbein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.
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