© Blessing Verlag
208 Seiten
September 2006
ISBN: 978-389667262-9
Florian Illies: Ortsgespräch
Ortsgespräch von Florian Illies ist ein Buch über eine Parallelwelt, die es immer noch geben soll – irgendwo hinter Kassel oder tief verborgen im Kopf moderner Urbaniten.
Wo „Latte Machiato“ noch immer modischer Schnickschnack ist, wo die Telefonvermittlung
bereits nach der dritten Stelle durchstellt und der Herbst sich im
süßlichen Geruch von Entsaftern und Obstkuchen-Blechen ankündigt, dort
fängt Florian Illies Ortsgespräch an.
Ein Loblied auf die dörfliche
oder kleinstädtische Heimat, die viele von uns vor Jahren erleichtert
zurückgelassen und im großstädtischen Rummel um Ausbildung, Nightlife
und Job längst verdrängt haben – bis, ja bis alljährliche Ereignisse
wie Weihnachten oder der Geburtstag von Tante Do uns zur kurzen Rückkehr
in eine vergessene Welt zwingen.
„Natürlich ist in diesem Buch alles
erstunken und erlogen“, warnt Illies alle jene, die bei der Lektüre
seiner kurzweiligen Episoden in romantische Verklärung versinken wollen.
Seiner genauen Beobachtung entgeht weder der unvermeidliche Niedergang
dörflicher Traditionsgeschäfte noch der schwungvolle Internet-Handel
rüstiger Rentner im raufaserverkleideten Dachgeschossbüro.
Und dennoch
schlägt er eine Saite in uns an, die offenbar aufs Schwingen gewartet
hat: sei es aus reiner Nostalgie oder sei es aus Sehnsucht nach jenen
Zeiten, in denen der Ortstarif noch im Acht-Minuten-Takt zählte, der
mitternächtliche Besuch im Freibad zum illegalen Sommer-Highlight gereichte
und der Sirenenalarm samstags um 12 Uhr niemals Feuer, sondern den
endgültigen Beginn des Wochenendes anzeigte. Ein ebenso unaufgeregtes
wie pointiertes Buch über eine Parallelwelt, die es immer noch geben
soll – irgendwo hinter Kassel oder tief verborgen im Kopf moderner
Urbaniten.
Florian Illies, 1971 in Schlitz geboren, leitete
die Berliner Seiten der FAZ und das Feuilleton der FAS. Heute ist er
Herausgeber der Zeitschrift "Monopol" in Berlin.
Rezension von Silke Schröder
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