Jessica Lind: Kleine Monster
KLEINE MONSTER von Jessica ist ein fein gesponnenes psychologisches Drama und eine Auseinandersetzung mit den eigenen seelischen Narben.
Als Pia und Jakob von der Lehrerin ihres 7-jĂ€hrigen Sohnes erfahren, dass es da einen Vorfall mit einem gleichaltrigen MĂ€dchen gegeben haben soll, können die beiden es nicht glauben. Doch wĂ€hrend es fĂŒr Jakob ganz undenkbar bleibt, seinem Sohn nicht zu vertrauen, wachsen in Pia Zweifel â was, wenn da tatsĂ€chlich etwas war? Aus eigenen Kindheitserfahrungen weiĂ sie noch sehr genau, wie gemein Kinder sein können. Und siehe da: Je genauer sie ihren Sohn beobachtet, desto mehr zweideutige Verhaltensweisen fallen ihr auf. Oder bildet sie sich das nur ein? Erst allmĂ€hlich wird Pia klar, dass sie sich hier auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen muss.
In âKleine Monsterâ erzĂ€hlt die österreichische Autorin Jessica Lind von eigenen Traumata, von vergessenen und verdrĂ€ngten Erinnerungen. Und von der Projektion solcher unverarbeiteter Erlebnisse auf die eigenen Kinder. Aus Sicht der Mutter Pia beschreibt sie ihre GefĂŒhle und das Misstrauen ihrem kleinen Jungen gegenĂŒber. LĂŒgt er, verschweigt er etwas oder projiziert sie nur ihre eigenen Ăngste und Erfahrungen in sein Verhalten hinein? Ganz behutsam löst die Autorin diese Spannungen auf und fĂŒhrt die Geschichte zu einem befreienden Ende. So gelingt Jessica Lind mit âKleine Monsterâ ein fein gesponnenes psychologisches Drama und eine spannende Auseinandersetzung mit den eigenen seelischen Narben und verschĂŒtteten Erinnerungen.
Jessica Lind ist 1988 in St. Pölten, Ăsterreich, geboren und lebt heute mit ihrer Familie als Drehbuchautorin und Schriftstellerin in Wien. Sie studierte an der Filmakademie Wien und schrieb u.a. mit der Regisseurin Magdalena Lauritsch den Science Fiction Film „Rubikon“. 2015 gewann sie mit der ErzĂ€hlung „Mama“ den open mike, woraus ihr gleichnamiger DebĂŒtroman hervorging. Mit ihrem zweiten Roman, „Kleine Monster“, erscheint sie erstmals bei Hanser Berlin.