Kathrin Lange: Cherubim
CHERUBIM von Kathrin Lange ist ein gut recherchierter Blick auf Nürnberg im ausgehenden Mittelalter und ein überzeugender historischer Krimi.
Nachdem die junge Witwe Katharina Jacobs ihren Beruf als Heilerin nicht mehr ausüben kann, lebt sie mit ihrer Mutter auf engsten Raum im Nürnberg des Jahres 1491. Gerade hat sie die Ereignisse um die perfiden Morde in der Stadt wenige Monate zuvor einigermaßen verdaut (siehe den vorherigen Band „Seraphin“, da wird ein Bekannter von ihr mit heraus gestochenen Augen tot aufgefunden. Katharinas Befürchtung, die Mordserie könnte von neuem beginnen, wird bestätigt, als kurz darauf eine junge Frau auf gleiche Weise brutal ermordet wird. Katharina schwört sich, die Verbrechen aufzuklären und trifft bei ihren Ermittlungen auf Richard Sterner, der als Pathologe dem verbotenen Sezieren von Leichen nachgeht und der sich ebenfalls für die Morde interessiert. Die beiden müssen sich nicht nur gegen Aberglauben und Intoleranz behaupten, auch ein Stadtrat, der den Juden die Schuld an den Morden geben will, stellt sich ihnen in den Weg. Und dann erlebt Katharina auch noch eine Überraschung, die ihr Leben verändert...
„Cherubim“ ist der zweite Roman mit der sympathischen Katharina Jacobs, die in einer Zeit als Heilerin arbeitet, als es für Frauen verboten und sehr gefährlich war, sich mit Medizin zu beschäftigen - nicht wenige von ihnen wurden als Hexen verurteilt und umgebracht. Die Ereignisse in „Cherubim“ beginnen einige Monate nach denen des ersten Romans „Seraphin“. Auch dieses Mal beschäftigt sich die Autorin wieder mit damals schon bekannten medizinischen Phänomenen wie Depressionen und gibt einen Einblick in das gesellschaftliche Leben des ausgehenden 15. Jahrhunderts mit all seinen täglichen Problemen, wie etwa der Abwasserfrage oder dem krassen Unterschied zwischen Arm und Reich. Sie zeigt auch, dass schon damals die Juden als Sündenbock für die Missstände herhalten mussten, da wohlhabende Bürger oftmals bei ihnen Schulden hatten und sie lieber aus der Stadt werfen ließen, als diese zu begleichen. „Cherubim“ ist ein gut recherchierter Blick auf eine Stadt im ausgehenden Mittelalter und ein überzeugender historischer Krimi. Spannende Lektüre nach dem Altstadtbesuch.
Kathrin Lange wurde 1969 in Goslar geboren und lebt mit ihrer Familie in einem Dorf in Niedersachsen. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Verlagskauffrau und Buchhändlerin hat sie einige Zeit als Buchhändlerin gearbeitet. Seit dem Jahr 2005 veröffentlicht sie historische Romane, Krimis und Jugendbücher.
Rezension von Silke Schröder
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