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Sonntag, 13. März 2016

© Kindler Verlag
336 Seiten
11. März 2016
ISBN: 978-3463403618
Original: El gran frío

Rosa Ribas & Sabine Hofmann: Die große Kälte

Mit DIE GROßE KÄLTE gelingt es Rosa Ribas & Sabine Hofmann erneut einen spannender Blick in das Spanien der 50er jahre zu werfen – zwischen Aufklärung und Aberglaube, Mythen und harter Realität.

Ausgerechnet im kältesten Winter seit Jahren soll die junge Journalistin Ana Marti von Barcelona tief ins spanische Hinterland, in die Region Aragonien fahren, um über eine übernatürliche Erscheinung zu berichten. Denn dort soll in einem abgelegenen Bergdorf eine Zwölfjährige leben, die Stigmata an Händen und Füßen hat – Wunden, wie Jesus Christus sie trug. Ana glaubt nicht so recht an das göttliche Symbol, aber der Bürgermeister persönlich hatte ihren Chef um die Reportage gebeten. Im Ort angekommen, merkt sie schnell, dass hier nicht nur die Herkunft der merkwürdigen Zeichen, sondern noch ganz andere Dinge verschwiegen werden. Keine guten Voraussetzungen für einen objektiven Bericht also. Doch dann wird das Dorf komplett eingeschneit, und die Ereignisse überschlagen sich. Ana steckt nicht nur fest, sondern mittendrin….

Nachdem der erste Krimi mit der unerschrockenen Journalistin Ana Marti, “Das Flüstern der Stadt” im großstädtischen Barcelona der frühen 50er Jahre angesiedelt war, spielt der zweite Band “Die große Kälte” ein paar Jahre später im ländlichen Spanien. Die beiden Autorinnen Rosa Ribas und Sabine Hofmann entwickeln eine spannende Story, in der ihre Heldin eigentlich nur über den in der einfachen Bevölkerung damals verbreiteten Glauben an so genannten Stigmata-Erscheinungen berichten soll. Doch ihre Recherchen führen sie tief in eine dörfliche Gemeinschaft, in der sich die Menschen, weitab vom Wohlstand der Städte, vergessen von der Wiederaufbau-Euphorie des restlichen Europas und Jahrzehnte vor dem Tourismus-Boom der 70er Jahre einrichten mussten zwischen harter Arbeit, dem Würgegriff des Franco-Regimes und der lokalen “Aristokratie” aus Bürgermeister, Pfarrer und Fabrikbesitzer. Dabei zeigen Ribas und Hofmann, wie die Dorfbewohner es verstanden, ihre Geheimnisse zu bewahren und die Chancen der religiösen Mythen zu nutzen. Mit “Die große Kälte” gelingt den beiden Autorinnen erneut ein spannender Blick in das weiterhin beliebteste Urlaubsland der Deutschen – zwischen Aufklärung und Aberglaube, Mythen und harter Realität.

Rosa Ribas, geboren 1963 in Prat de Llobregat, studierte Hispanistik in Barcelona und lebt seit 1991 in Frankfurt am Main. Bisher hat sie sechs Romane veröffentlicht. Sabine Hofmann wurde 1964 in Bochum geboren. Sie studierte Romanistik und Germanistik und arbeitete als Dozentin an der Universität Frankfurt, wo sie auch Rosa Ribas kennenlernte. «Die große Kälte» ist ihr erster gemeinsamer Roman. Über ihre Erfahrungen beim Schreiben haben Rosa Ribas und Sabine Hofmann ein Arbeitsjournal verfasst, nachzulesen unter: http://rowohlt.de/ribas-hofmann

Barcelona im Jahr 1950

Rezension von Silke Schröder

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