Mats Strandberg: Die Konferenz

DIE KONFERENZ von Mats Strandberg bedient vorzüglich die Vorlieben von echten Horror- und Splatter-Fans.

Gelesen von Tim Gössler
In der kleinen schwedischen Gemeinde Kolarängen soll ein riesiges Shoppingcenter entstehen. Klar, das gibt Arbeitsplätze, aber es muss auch ein alteingesessener Pachtbauer mitsamt seiner Familie vom Hof – aus dem Pachtland wird jetzt Baugrund werden. Einen Tag vor der Grundsteinlegung treffen sich die kommunalen Planer noch einmal zu einer Konferenz; man sitzt in entspannter Atmosphäre im Tagungsraum eines Hotels und genießt den Blick auf den See. Trotzdem ist die Stimmung nicht sonderlich gut, denn auch unter ihnen ist die Mall umstritten. Als jedoch die Nacht einbricht, ist der fachliche Zwist ihr geringstes Problem: erst einer, dann immer mehr Teilnehmer ihrer Runde werden tot aufgefunden. Wer rächt sich hier blutig an den städtischen Angestellten?

Mats Stranderg gilt als schwedischer Stephen King, so detailliert und brutal direkt ist der Stil seiner Thriller. In “Die Konferenz” lässt er seine Story ganz gemächlich Fahrt aufnehmen, bevor das große Gemetzel beginnt. Sorgfältig und behutsam baut er seine Protagonist*innen auf, um sie dann einen nach der anderen fachgerecht zu zerlegen, Das ist nichts für schwache Nerven und erinnert ein wenig an Horrorfilme wie “Freitag der 13.“, ohne jedoch deren tollpatschig-abstruse Elemente – hier ist alles bluternst. So bedient “Die Konferenz” vorzüglich die Vorlieben von echten Horror- und Splatter-Fans.  Für alle anderen: Luft anhalten und durch!

Mats Strandbergs Horror-Debüt »Die Überfahrt« wurde in Schweden wie in Deutschland zum Überraschungsbestseller und machte ihn auf einen Schlag berühmt. Mit »Das Heim« und »Die Konferenz« hat sich Strandberg erneut auf alle skandinavischen Bestsellerlisten geschrieben.

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