Jeff VanderMeer: Auslöschung

Mit AUSLÖSCHUNG gelingt Jeff VanderMeer eine fesselnd-gruselige Science-Fiction-Dystopie in düsteren Szenarien.

Seit 30 Jahren existiert die Area X an der US-amerikanischen Küste. Niemand weiß genau, was dort los ist, außer dass sich die Natur immer weiter ausbreitet. Und immer wieder werden Expeditionen in die unbekannte Zone geschickt; keine kehrt zurück. Erst bei der zwölften Forschungsreise gibt es einen Rückkehrer – doch der ist völlig verändert. Für das nächste Team bewirbt sich seine Ehefrau, eine Biologin. Will sie einfach nur wissen, was mit ihrem Mann passiert ist? Zusammen mit einer Handvoll anderer Wissenschaftler macht sie sich auf in die Area X. Kaum dort angekommen, beginnt auch schon das Grauen. Als erstes trifft es eine Frau.

Es ist eine faszinierend distanzierte Haltung, die Jeff VanderMeer in „Auslöschung“ gegenüber seinen Protagonisten einnimmt. Denn in VanderMeers beklemmender Dystopie werden die Figuren nicht mit Namen, sondern nur mit ihren Berufsbezeichnungen oder sonstigen Zuordnungen erwähnt. Wie seine Heldin, die einfach nur „die Biologin“ ist. In düsteren Szenarien, in denen man nie mehr weiß als die Ich-Erzählerin selbst, betreten wir eine mysteriöse Welt mit einer feindselig-gruseligen Natur und seltsamen Geschehnissen, deren dunkle Geheimnisse sich nur stückchenweise erhellen. Immer wieder switcht der Autor zurück in die Vergangenheit zu jenen Ereignissen, die erklären, warum sich seine Bio-Wissenschaftlerin für die Expedition beworben hat. Dabei spart Jeff VanderMeer wahrlich in „Auslöschung“ nicht an horroresken Gänsehautszenen. Wer auf fesselnd-gruselige Science-Fiction nach Alien-Art steht, ist hier genau richtig. Im Februar 2018 kommt der Film in die Kinos.

Jeff VanderMeer wurde 1968 in Pennsylvania geboren und wuchs auf den Fidschi-Inseln auf. Er ist ein vielfach ausgezeichneter Science Fiction-Autor und Herausgeber zahlreicher Anthologien. Jeff VanderMeer lebt in Tallahassee, Florida.