Carlos Ruiz Zafón: Das Labyrinth der Lichter
2017,  Belletristik,  Belletristik aus weiteren Länder,  Historische Bücher

Carlos Ruiz Zafón: Das Labyrinth der Lichter

DAS LABYRINTH DER LICHTER von Carlos Ruiz Zafón spieltin den 1930er und ’50er Jahre + ist ein wunderbares Finale seiner Barcelona-Reihe.

Wie bleiern liegt die Nachkriegszeit im Jahr 1959 auf Spanien – noch immer, 20 Jahre nach Ende des blutigen Bürgerkriegs. Die mittlerweile in Madrid lebende Alicia Gris bekommt von der Polizei den Auftrag, den verschwundenen Minister Mauricio Valls zu finden. Der war während des spanischen Bürgerkriegs Direktor des berüchtigten Gefängnisses von Montjuïc, und nun fehlt von dieser Stütze der Franco-Diktatur jede Spur. Hat ihn etwa seine dunkle Vergangenheit eingeholt? In Valls Besitz befindet sich jedenfalls ein äußerst seltene Buch von einem seit dem Krieg verschwundenen und wahrscheinlich in Montjuïc verstorbenen Schriftstellers. Die Spur des Bandes führt Alicia zurück nach Barcelona, wo sie schmerzlich an ihre eigene Vergangenheit erinnert wird. Doch je mehr sie in diesen Fall eintaucht, desto mehr bringt sie sich nicht nur sich selbst, sondern auch die Menschen um sich herum in Gefahr, denn der Gegner scheint übermächtig…

Ein würdiger Abschluss seiner Barcelona-Reihe

Nach „Schatten des Windes“, „Das Spiel des Engels“ und „Der Gefangene des Himmels“ ist „Das Labyrinth der Lichter“ der vierte und finale Band in Zafóns Reihe um geheimnisvolle Bücher und mystische Plätze im Herzen Barcelonas. Und natürlich steht die Stadt mit ihrem ehemals mythischen Charme der engen Gassen und pulsierendem Leben auch hier wieder im Mittelpunkt der Erzählung. Kapitelweise baut Carlos Ruiz Zafón eine Geschichte auf, deren zahlreiche lose Enden sich erst ganz allmählich zusammenfügen. Dabei switcht der Autor immer mal wieder zurück in die Vergangenheit zu Ereignissen aus Zeit des spanischen Bürgerkrieges und geht wie nebenbei auf die vielen Gräueltaten der siegreichen Faschisten unter General Franco ein. So beschreibt er eine Zeit in Spanien, in der die Uhr stillstand, während in Deutschland und Italien alles wieder “auf Anfang” gesetzt wurde und die Wirtschaft zu brummen begann. In “Das Labyrinth der Lichter” tauchen viele bekannte Personen aus den vorangegangenen drei Bänden von Zafóns Barcelona-Reihe auf. Man muss diese Romane jedoch nicht kennen, um die Entwicklung der Geschichte auf den rund 1000 Seiten lieben zu lernen. Zumal dieser Thriller in einer wunderbar wortgewaltigen Sprache voller Metaphern und schöner Bilder daher kommt. So frönt Zafón erneut gleich zweier Leidenschaften: der Literatur und der Stadt Barcelona.

Carlos Ruiz Zafón wurde am 25. September 1964 in Barcelona geboren. Als Kind besuchte er die Jesuitenschule Sarrià. 1993 erhielt er für seinen ersten Roman »El príncipe de la niebla« (deutsch »Der Fürst des Nebels«, 1996) den Edebé-Jugendliteraturpreis. Seit 1994 lebt er in Los Angeles. Er arbeitet als Drehbuchautor und schreibt für die spanischen Tageszeitungen »El País« und »La Vanguardia«. Die weiteren Romane der Barcelona-Reihe: # Schatten des Windes # Das Spiel des Engels # Das Labyrinth der Lichter

hallo-buch.de - 
Rezensionen und 
Buchtipps von Silke Schröder
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© S. Fischer Verlag
944 Seiten
16. März 2017
ISBN: 978-3100022837
Original: El Laberinto
De Los Espíritus

      

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