Bernard Minier: Schwestern im Tod
SCHWESTERN IM TOD von Bernard Minier ist ein gut inszenierter Krimi, der mit Überraschungen ebenso wie mit plausiblen Wendungen überzeugt.
Über 20 Jahre ist es nun her, dass Martin Servaz als junger Kommissaranwärter bei der Polizei in Toulouse an dem ersten Fall seiner Karriere mitarbeiten durfte: Es ging um den Tod der beiden Schwestern Ambre und Alice Oesterman, die tot in einem Waldstück nahe der Universität gefunden wurden – trotz ihres Alters von 20 und 21 Jahren in Kommunionskleidung. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand der berühmte Kriminalschriftsteller Erik Lang, der damals gerade mit seinem Erstlingswerk „Kommunionskind“ groß herausgekommen war und tatsächlich Verbindungen zu den beiden Opfern hatte. Jetzt wird die Frau des Schriftstellers ermordet aufgefunden – wieder in einem Kommunionskleid. Erneut gerät Erik Lang unter Verdacht. Doch Martin, der längst Kommissar geworden ist, hat noch andere Spuren im Visier…
Seinen neuen Thriller “Schwestern im Tod” teilt der französische Autor Bernard Minier in zwei Storys, von denen die eine Anfang der 1990 Jahre spielt, während die andere die Fäden in den 2010er Jahren fort spinnt. Im Mittelpunkt steht der Kommissar Martin Servaz von der Toulouser Polizei, der sich nach zwei Jahrzehnten erneut mit einem Fall befassen muss, der ihn damals sehr beschäftigt und niemals richtig zufrieden gestellt hat. Sehr anschaulich beschreibt der Autor, wie sich die Methoden der Polizei im Laufe der Zeit geändert haben und wie noch in den 1990er Jahren viele Kollegen ihr althergebrachtes Macho-Image pflegten. So ist “Schwestern im Tod” ein gut inszenierter Krimi, der mit Überraschungen ebenso wie mit plausiblen Wendungen überzeugt.
Bernard Minier, Jahrgang 1960, ist in den Ausläufern der Pyrenäen im Südwesten Frankreichs aufgewachsen. “Schwestern im Tod” ist sein erster Roman, mit dem er nicht nur unterhalten, sondern auch ein Bild unserer Zeit zeichnen möchte. Er ist dafür mit dem renommierten Prix Polar 2011 für den besten Roman ausgezeichnet. Bernard Minier lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in der Nähe von Paris.