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Dienstag, 24. Juni 2012

© Luchterhand Literaturverlag
382 Seiten Juli 2012
ISBN-13: 978-3630874012
Original: The Family Fang

Kevin Wilson: Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern in der Reihenfolge ihrer Erstaufführung

DIE GESAMMELTEN PEINLICHKEITEN UNSERER ELTERN IN DER REIHENFOLGE IHRER ERSTAUFFÜHRUNG von Kevin Wilson ein witziges, originelles und positiv-verrücktes Buch.

Annie Fang ist eine gute junge Schauspielerin, aber gerade läuft es nicht so recht; sie hat einige Probleme mit der Presse und ihren Engagements. Auch ihr Bruder Buster hat als Schriftsteller schon seit Jahren keine Zeile mehr geschrieben. Als der Kontostand immer niedriger sinkt, beschließen beide, für eine Weile zurück zu ihren Eltern zu ziehen. Die sind ein berühmtes und für ihre improvisierten Live-Performances bekanntes Künstlerehepaar. Seit sie denken können, wurden die Kinder zu ihren Aktionen mitgenommen; oft genug waren sie selbst ein Bestandteil der Happenings - bis Annie irgendwann keine Lust mehr hatte und ein Filmangebot aus Hollywood annahm, während ihr Bruder nach Florida zog, um sein Geld als freier Journalist zu verdienen. Nun sind sie wieder als Familie vereint, doch kurz nach der Ankunft der Geschwister verschwinden die Eltern. Erst glauben Annie und Buster, oder A & B, wie sie von ihren Eltern immer genannt wurden, an eine neue verrückte Kunstperformance, doch dann beginnt der Zweifel zu nagen, denn ihre Eltern tauchen einfach nicht mehr auf...

Solche Eltern wie Camille und Caleb Fang möchte man nicht wirklich haben. Die beiden in die Jahre gekommenen Künstlerseelen leben noch immer einzig und allein für ihre Happenings; ihre unbeirrt gesellschaftskritischen Live-Performances haben stets etwas abgedrehtes und skurriles. Dabei wirken sie manchmal etwas peinlich, aber immer auch liebenswürdig - ganz ohne Zweifel hat der Autor hier einen kleinen, aber feinen Seitenhieb auf jene Zeitgenossen untergebracht, die noch immer der Hippie- und Happening-Scene der sechziger Jahre nachhängen. Aber hauptsächlich geht es in “Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern in der Reihenfolge ihrer Erstaufführung” um Annie und Buster, die als Erwachsene mit ihrem Leben nicht richtig klar kommen und sich immer wieder mit ihrer abgedrehten Kindheit beschäftigen. Die bescherte ihnen ein besonderes Verhältnis zueinander, aber auch das Bedürfnis nach einer gesunden Distanz zu ihren Eltern. Nun jedoch, als die beiden verschwinden, setzten sie alles dran, sie wieder zu finden. Das lenkt sie nicht nur von ihren eigenen Problemen ab, sie entwickeln dabei auch erstaunlich viel Kreativität - und ersinnen öffentlichkeitswirksame Aktionen, die wiederum selbst an kleine Happenings erinnern. Sein Erstlingswerk hat der Autor Kevin Wilson nach eigener Aussage eigentlich nur geschrieben, um eine Familie zu erfinden, die auf alle Fälle disfunktionaler ist, als seine je werden könnte. Auch wenn einige Szenen der Story etwas überspannt erscheinen, ist “Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern in der Reihenfolge ihrer Erstaufführung” ein witziges, originelles und positiv-verrücktes Buch mit dem Zeug zum Erfolg. Die Filmrechte sind bereits verkauft, und niemand Geringeres als Nicole Kidman soll die Rolle von Camille Fang übernehmen.

Kevin Wilson lebt mit seiner Familie in Sewanee, Tennessee, wo er an der Universität "Kreatives Schreiben" lehrt.

Rezension von Silke Schröder

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