
Anja Jonuleit: Das letzte Bild
DAS LETZTE BILD von Anja Jonuleit ist eine Nachkriegsgeschichte, die fragt, an was wir uns erinnern und was wir lieber vergessen möchten.
Gelesen von Tanja Geke, Monika Oschek, Sascha Rotermund
Als die Autorin Eva das Foto in der Zeitschrift entdeckt, fĂ€llt sie aus allen Wolken. Das Bild zeigt eine Frau, die Anfang der 1970er Jahre in der norwegischen Bergwildnis ermordet wurde und deren IdentitĂ€t nie geklĂ€rt wurde. Das Problem: Die Frau sieht exakt aus wie ihre Mutter Ingrid. Ingrid ist zum GlĂŒck noch putzmunter, aber an einem Punkt wird sie wortkarg: Sie will partout nicht ĂŒber ihre Zwillingsschwester sprechen, die im Zweiten Weltkrieg verschwunden ist. Eva packt die Neugierde. Nach einigen Recherchen stöĂt sie auf eine Frau mit verschiedenen IdentitĂ€ten und vielen Wohnorten. Und eine dieser Spuren fĂŒhrt tatsĂ€chlich nach Norwegen…
Eines der groĂen RĂ€tsel – Das letzte Bild
Den Fall der Isdal-Frau gibt es wirklich und er ist eines der groĂen RĂ€tsel in der norwegischen Kriminalgeschichte. Um diese wahre Geschichte spinnt Anja Jonuleit in âDas letzte Bildâ eine spannende fiktive Familientragödie und einen fesselnden Krimi. Dazu taucht sie tief ein in die norwegische Geschichte. In die Zeit der Besetzung des Landes durch die deutschen Nazis wĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs. Immer wieder switcht sie dabei von Eva, die in der unbekannten Toten ihre damals verschollene Tante erkannt hat, zum Schicksal eben dieser Marguerite, die nach dem Krieg lange versucht hat, ihre Familie wiederzufinden. Es geht um Themen wie die Lebensborn-Internate, in denen auch in Norwegen âarischeâ Kinder aufgezogen werden sollten und das leichte Leben in den lockeren Sixties. Jonuleit verbindet historische Details mit einer fesselnden Familiengeschichte und lĂŒftet ganz allmĂ€hlich langsam das Geheimnis um Marguerite.
So ist âDas letzte Bildâ wieder einmal eine gut recherchierte und fesselnde Nachkriegsgeschichte, die auch fragt, was uns eigentlich ausmacht, an was wir uns erinnern und was wir lieber vergessen möchten. Wunderbar gelesen von Tanja Geke, Monika Oschek und Sascha Rotermund.
Anja Jonuleit, in Bonn geboren, wuchs am Bodensee auf und ging dann einige Jahre ins Ausland. Jonuleit studierte Italienisch und Englisch am Sprachen- und Dolmetscherinstitut in MĂŒnchen. Sie arbeitete als Ăbersetzerin und Dolmetscherin, bis sie mit Mitte dreiĂig das Schreiben entdeckte. Sie ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in der NĂ€he von Friedrichshafen.
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