Haruki Murakami: Sputnik Sweetheart
Zwischen Traum und Lebenswirklichkeit glänzt SPUTNIK SWEETHEART von Haruki Murakamis 16 Jahre nach dessen japanischer Erstveröffentlichung.
Ein junger Lehrer schwärmt sehr für seine Ex-Kommilitonin Sumire. Die ist Mitte Zwanzig und hat ihr Studium geschmissen, um Schriftstellerin zu werden. Doch das klappt nicht so recht, und auch die Liason mit dem Pädagogen erfüllt sie nicht. Stattdessen lernt sie die wesentlich ältere Unternehmerin Miu kennen, die mit Wein handelt und ihr einen Job in der Firma gibt. Als persönliche Assistentin darf sie sie auf einer Europareise begleiten. Sumire ist sehr verliebt in Miu, die ihre Liebe aber nicht erwidern kann. Dennoch ist Miu sehr verzweifelt, als Sumire in Griechenland plötzlich verschwindet. Voller Sorge bittet sie Sumires einzigen Freund, den Lehrer, ihr bei der Suche nach Sumire zu helfen. Der reist tatsächlich an und stößt bald auf merkwürdige Aufzeichnungen von Sumire, die die höfliche Miu in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.
In “Sputnik Sweetheart” von Haruki Murakami geht es um eine ungewöhnliche Dreiecksbeziehung zwischen einem Lehrer, einer Lebenskünstlerin und einer Unternehmerin. Dabei spielt der Autor Haruki Murakami mit Elementen aus Krimi, Fantasy und einer realistischen Beschreibung des modernen Japan. Er erzählt eine Story, die mit surrealistischen Ereignissen und unwahrscheinlichen Begebenheiten gespikt ist, aber dennoch wirklichkeitsnah wirkt. Dabei geht es ihm auch um Sehnsüchte, Frustrationen und die Suche nach dem eigenen Weg, der seinen Protagonisten im Labyrinth der strengen gesellschaftlichen Konventionen Japans nur zu leicht aus den Händen gleitet. Mit seinem eigenwilligen Schreibstil zwischen Traum und Lebenswirklichkeit glänzt „Sputnik Sweetheart“ von Haruki Murakami auch 16 Jahre nach dessen japanischer Erstveröffentlichung, nicht zuletzt aufgrund der gelungenen Übersetzung durch Ursula Gräfe.
Haruki Murakamis Karriere begann 1974 an einem warmen Frühlingstag: Während eines Baseballspiels kam ihm die Inspiration zu seinem ersten Roman. Es war der Start einer beeindruckenden literarischen Laufbahn des 1949 in Kyoto geborenen Autors. Nach seinem Abschluss an der Waseda-Universität in Tokio betrieb er zunächst eine kleine Jazzbar. Später verbrachte er mehrere Jahre als freier Schriftsteller und Dozent in Princeton, USA. Murakamis Leidenschaft für die Literatur kennt, im wahrsten Sinne des Wortes, keine Grenzen – übersetzt er doch auch berühmte Kollegen wie John Irving ins Japanische.